Gruber kritisiert Brief der Bürgermeisterin

Der Wahlkampf in Innsbruck rund um die Bürgermeisterstichwahl wird erneut härter. Am Nachmittag präsentierte die ÖVP einen Brief der amtierenden Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer. Dieser schüre Ängste und grenze an Verhetzung.

Noch während Christine Oppitz-Plörer am Donnerstagvormittag die Zusammenarbeit mit den Grünen bekannt gegeben hatte, schrieb die ÖVP in Innsbruck eilig eine Pressekonferenz aus. Dabei ging es um einen Brief der Bürgermeisterin an Wähler mit serbokroatischem Migrationshintergrund.

Mit dem Inhalt des auf Serbokroatisch abgefassten Briefes begebe sich Oppitz-Plörer „in die Nähe des Tatbestandes der Verhetzung“, zeigte sich Stadtparteiobmann, Vizebürgermeister Franz Gruber empört.

Brief war auf Serbokroatisch verfasst

Der „schwarze“ Bürgermeisterkandidat und Oppitz-Plörer-Konkurrent Christoph Platzgummer war aus, wie es heißt, Termingründen nicht bei dem Pressegespräch anwesend. Die ÖVP legte dem Brief der Bürgermeisterin eine von einer Universitäts-Lehrbeauftragten durchgeführten deutsche Übersetzung bei:

„Platzgummer IST NICHT blind gegenüber ihrer Herkunft und er ist dafür bekannt. Wir dürfen nicht erlauben, dass er Bürgermeister wird und die Leute in gute (Österreicher) und schlechte (Serben, Bosnier, Kroaten usw.) teilt“, soll Oppitz-Plörer laut dem übersetzten Dokument geschrieben haben. Weiters hieß es in der Übersetzung: „Die Stadtpolitik kann Ihnen bei Wohnung, Schule, Kindergarten und Arbeit helfen. Mein Gegenkandidat möchte das auch, aber NICHT für jeden“.

„Es ist beschämend, dass eine Bürgermeisterin so agiert und dass ihr nur wegen des Machterhalts jedes bedenkliche Mittel recht ist“, kritisierte Gruber. Oppitz-Plörer schüre Ängste, betreibe einen „Stil der Verunglimpfung, der Vernaderung“ sowie „ein Spiel mit dem Hass“, meinte der Stadtparteiobmann. Gruber kündigte an, das Schreiben auch an die Justiz weiterzuleiten.

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FI sieht bei ÖVP die Nerven blank liegen

Einen neuerlichen Griff in den Schmutzkübel sieht Vizebürgermeister Christoph Kaufmann. Er bestätigt den Inhalt des Briefes, sieht darin aber keine Verhetzung. Wir stehen kurz vor der Stichwahl. Da würden die Nerven beim Gegner offenbar blank liegen, so Kaufmann.

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