Abschlusskundgebungen der Parteien

Bei den Abschlusskundgebungen am Freitag bekräftigten die Parteien ihre bisherigen Wahlziele und Koalitionspräferenzen. Damit hat sich der Wahlkampf zur Gemeinderatswahl mit erstmaliger Bürgermeisterdirektwahl am Sonntag in Innsbruck in die Zielgerade bewegt.

Während die ÖVP niemanden ausschließen wollte, waren sich Für Innsbruck (FI), SPÖ und Grüne zumindest in ihrer FPÖ-Ablehnung einig.

Oppitz-Plörer: "Keine schwarz-blauen Experimente

Sie wolle nach der Gemeinderatswahl keine „schwarz-blauen Experimente“ in der Tiroler Landeshauptstadt, betonte die amtierende Bürgermeisterin und Spitzenkandidatin der ÖVP-nahen Liste Für Innsbruck, Christine Oppitz-Plörer, bei einer Pressekonferenz am Freitag: „Wir wollen einen sicheren Weg der Mitte haben“. Zudem hoffe sie, dass es bei der erstmaligen Bürgermeisterdirektwahl zu keiner Stichwahl kommen werde. Erklärtes Ziel sei, stimmenstärkste Fraktion zu werden, eine Prozentzahl wollte Oppitz-Plörer nicht nennen: „Darauf lasse ich mich nicht ein“.

Platzgummer: „In alle Richtungen offen“

ÖVP-Bürgermeisterkandidat Christoph Platzgummer, der seine Partei am Sonntag ebenfalls am ersten Platz sehen will, schloss erneut keine Gruppierung für eine Zusammenarbeit nach der Wahl aus: „Ich bin für alle bürgerlichen, konstruktiven Kräfte offen“. Präferenzen wollte aber auch er keine verraten, denn schließlich sei zunächst der Wähler am Zug, und diesem Votum wolle er nicht vorgreifen. Eine Schmerzgrenze nach unten in der Wählergunst wollte Platzgummer nicht nennen: „Ich bin absolut schmerzfrei“.

Pokorny-Reitter: „Ziel ist die Stichwahl“

Ihr Wahlziel sei, in die Stichwahl zu kommen und den „erfolgreichen Weg fortzusetzen und dazu zugewinnen“, sagte SPÖ-Spitzenkandidatin, Stadträtin Marie-Luise Pokorny-Reitter am Freitag. Die FPÖ schloss sie als möglichen Koalitionspartner nach der Wahl erneut „dezidiert“ aus, eine konkrete Präferenz wollte sie nicht abgeben. „Falls unsere Ziele in einem Regierungsübereinkommen enthalten sind, werden wir ein solches abschließen, ansonsten nicht“, meinte Pokorny-Reitter. Befragt nach einer möglichen roten Wahlempfehlung im Falle einer Stichwahl zwischen Oppitz-Plörer und Platzgummer am 29. April erklärte sie knapp: „Sollte es soweit kommen, befassen wir uns in der nächsten Woche damit“.

Pitscheider: „Grüne können Stärkste werden“

Die Grüne Spitzenkandidatin Sonja Pitscheider bekräftigte einmal mehr, dass man auf keinen Fall mit der FPÖ oder der Liste des ehemaligen freiheitlichen Politikers Rudi Federspiel in einer Stadtregierung zusammenarbeiten wolle. Man wolle auch keine „schwarz-schwarze Mehrheit“, spielte Pitscheider auf die Liste Für Innsbruck von Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer und die ÖVP-Stadtpartei an. Es sei „durchaus möglich“, dass die Grünen als stimmenstärkste Partei aus der Wahl hervorgehen, erklärte sie bei einer Abschlusspressekonferenz mit Bundessprecherin Eva Glawischnig am Freitag. Für die Bürgermeisterdirektwahl rechnete sich Pitscheider keine allzu großen Chancen aus.

Penz: „Für uns wird die Sonne scheinen“

Bereits Donnerstagabend hatten die Freiheitlichen im Beisein von FPÖ-Bundesparteiobmann Heinz Christian Strache in Innsbruck ihre Schlusskundgebung abgehalten. FPÖ-Spitzenkandidat August Penz zeigte sich überzeugt, dass für die FPÖ am Sonntag die „Sonne scheinen“ werde. Denn schließlich habe er in den vergangenen Wochen das Gespräch mit den Innsbruckern gesucht, um ihre „Sorgen und Nöte“ zu erfahren. Infrage stellte er das Demokratieverständnis der amtierenden Bürgermeisterin, die eine mögliche Koalition mit der FPÖ kategorisch ausgeschlossen hatte. „Wir grenzen niemanden aus“, entgegnete Penz.