Spitzenkandidaten im direkten Duell

Die Bürgermeisterkandidaten der im Gemeinderat vertretenen Parteien sind am Sonntagvormittag zu Gast in einer Pressestunde aus dem ORF Landesstudio Tirol gewesen. Die Causa Hakl war dabei genauso Thema wie die Marokkaner-Wahlplakate der FPÖ oder das teure Wohnen.

Einig waren sich die Spitzenkandidaten in der Pressestunde in einem Punkt. Das Wohnen in Innsbruck muss leistbarer werden. Vor allem für junge Familien seien diesbezüglich Verbesserungen notwendig, gesteht die amtierende Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck) ein. Geht es nach Marie-Luise Pokorny-Reitter (SPÖ) bräuchte es 2.000 zusätzliche Wohnungen. Eine rasche Umwidmung von Flächen für den Wohnbau hätte ihrer Meinung nach oberste Priorität. Christoph Platzgummer (ÖVP) wiederum würde das von ihm seinerzeit erstellte Bauhofkonzept mit 140 neuen Starterwohnungen umsetzen. Die Wohnungskosten über die Betriebskosten senken, diesen Plan verfolgen die Grünen. Durch verbesserte Dämmung, Umrüsten der alten Ölheizungen und Solarenergie könnten die monatlichen Kosten wesentlich reduziert und gleichzeitig die Wirtschaft angekurbelt werden, erklärt Spitzenkandidatin Sonja Pitscheider.

Penz entschuldigt sich für Marokkaner-Plakate

Zum Thema Sicherheit äußerten sich in der Diskussion nur Rudi Federspiel und August Penz (FPÖ). Anlass dafür war nicht zuletzt auch das Wahlplakat der FPÖ mit dem Slogan „Heimatliebe statt Marokkaner-Diebe“. Dies sei nicht die Politik, die die Menschen wollen, kritisierte Federspiel. Inhaltlich stehe er zu dieser Aussage, konterte Penz. Er gestehe aber ein, etwas über das Ziel hinaus geschossen zu haben. Er wollte in keiner Weise das marokkanische Volk diffamieren - mehr dazu in Penz entschuldigt sich für Marokko-Plakate.

FI und VP in Causa Hakl uneinig

In der Causa Karin Hakl (ÖVP), die im Zusammenhang mit möglichen Parteispenden in der Kritik steht, schoben sich Oppitz-Plörer und Platzgummer gegenseitig den Ball zu. Auch wenn Hakl auf der Liste Für Innsbruck kandidiert, sei es laut Oppitz-Plörer allein Aufgabe der ÖVP diese Sache zu klären. Seitens der Stadt-VP gab es diesbezüglich klare Aussagen, so Platzgummer. Er hätte seinerseits Hakl empfohlen, wäre sie auf seiner Liste, die Kandidatur zurückzuziehen.

Klare Ziele bei den Spitzenkandidaten

Den Bürgermeistersessel erobern und stimmenstärkste Partei werden, ist das Ziel sowohl von Christine Oppitz-Plörer wie auch von Christoph Platzgummer. Marie-Luise Pokorny-Reitter will das gute Wahlergebnis von 2006 für die SPÖ wiederholen und in die Bürgermeister-Stichwahl kommen. Dass möglichst viele Menschen zur Wahl gehen und dann die Grünen wählen, ist der Wunsch von Sonja Pitscheider. Konkrete Ziele hat August Penz, der für die FPÖ zumindest fünf Mandate gewinnen will. Sechs bis acht Mandaten und das Erreichen der Stichwahl definiert Rudi Federspiel als Ziele für seine Liste.

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