Leitstellenlösung für Osttirol kein Nachteil

Einsatzorganisationen in Osttirol soll künftig ausnahmslos über die Landesleitstelle Tirol alarmiert werden. Nachteil werde den Osttirolern dadurch keiner entstehen, betont der zuständige Landesrat Anton Steixner in einer Aussendung am Sonntag.

Ab 27. April wird die Landesleitstelle die gesamte Alarmierung im Bezirk Lienz übernehmen. Damit trägt das Land dem Tiroler Rettungsdienstgesetz und auch der einer vertraglichen Vereinbarung mit dem Roten Kreuz Rechnung, so Steixner (VP): „Die Tiroler Landesregierung hat gar keine andere Möglichkeit und muss sich wie jeder andere auch an die geltenden Gesetze halten."

Zahlreiche Osttiroler Bürgermeister gehen deshalb jetzt auf die Barrikaden. Sie und auch die Bezirksstellenleitung des Roten Kreuzes wollen eine eigene Lösung für Osttirol. Diesbezügliche Verhandlungen mit dem Land sind vergangenen Woche aber geplatzt. Mehr dazu in Weiterer Kampf um Leitstelle.

Leitstelle alarmiert bereits Feuerwehren in Osttirol

Steixner zeigt zwar Verständnis für die Sorgen der Osttiroler, versucht diese aber durch Fakten zu entkräften. So würden in Osttirol die Feuerwehr, die Flugrettung, die Bergrettung und die Wasserrettung im Einsatzfall bereits jetzt – wie in allen anderen Tiroler Bezirken – über die Leitstelle Tirol alarmiert. Seitens der Feuerwehr sei man mit der zentralen Alarmierung sehr zufrieden.

Landesrat Anton Steixner

APA/Robert Parigger

Die Leitstelle sei Garant für professionelle Einsatzorganisation für Osttirol, so Steixner.

Auch hinsichtlich der geographischen Gegebenheiten gibt es keine sachlichen und fachlichen Argumente, die gegen eine Disponierung durch die Leitstelle Tirol sprechen. So werden die Krankentransporte so wie bisher bis in den Oberkärntner Raum abgewickelt. Auch die Größe des Einsatzgebiets sei überschaubar. Die deutsche Bundeshauptstadt Berlin mit 3,4 Millionen EinwohnerInnen und einer Fläche von 890 km2 habe eine einzige zentrale Leitstelle. Zum Vergleich: Osttirol hat 50.000 EinwohnerInnen und umfasst einen Dauersiedlungsraum von 175 km2.

Leitstelle Tirol findet Beachtung im Ausland

Was die Qualität der Mitarbeiter in der Landesleitstelle betrifft, verweist Steixner auf den guten Ruf der Tiroler Einrichtung: . „Einsatzkräfte aus Berlin haben bei uns angefragt, ob unsere Mitarbeiter ihr Know-how für die Ausbildung der Mitarbeiter der Leitstelle in Berlin zur Verfügung stellen. Daraufhin sind dann unsere Mitarbeiter nach Berlin gefahren und haben die dortigen Arbeitskräfte geschult“, berichtet der Sicherheitsreferent.

Stefan Lindner; tirol.ORF.at

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