Italien-Debakel: Hypo bestätigt hohe Verluste

Der Vorstand der Hypo Tirol Bank hat am Donnerstag neue Details über die verlustreichen Italiengeschäfte genannt. Nach derzeitiger Auswertung liege die Ausfallsquote im Kreditportfolio der Hypo Tirol Bank Italien bei über 28 Prozent.

Das berichtete Vorstandschef Markus Jochum in einer Bankmitteilung am Donnerstag nach einem Treffen mit Südtiroler Gewerkschaftern. Bei einem guten Kreditportfolio liege diese Quote bei rund vier bis fünf Prozent. Die Bank sieht sich in Italien als Betrugsopfer.

Nach den bisherigen detaillierten Kreditprüfungen hätten sich die Einschätzungen zum Wertberichtigungsbedarf von 120 Mio. Euro „leider bestätigt“, hieß es am Donnerstag. Bis März sollen die Prüfungen abgeschlossen sein.

Sicherheiten „falsch dargestellt“

Der Vorstand wolle die Causa „mit allen rechtlichen Mitteln“ zu 100 Prozent aufgeklärt wissen. Die internen Prüfungen ergaben, dass in einer Vielzahl von Fällen die Kreditsicherheiten falsch dargestellt worden seien. Es bestehe der Verdacht, „dass System hinter diesem Vorgehen steckt“. Es obliege der Staatsanwaltschaft zu beurteilen, inwieweit das strafrechtlich relevante Tatbestände seien.

Die hohen Wertberichtigungen der Landesbank im Süden haben das Land Tirol gezwungen, der Hypo unter die Arme zu greifen. Beschlossen wurde eine Kapitalspritze über 230 Mio. Euro - mehr dazu in Landtag beschließt Hypo-Hilfe. Die Hypo Verluste beschäftigten bereits den Kontrollausschuss - mehr in Hypo-Spaniengeschäft vor Kontrollausschuss. Auch die Staatsanwaltschaft ermittelt zu den Verlustgeschäften der Landesbank.