Wirbel um Matreier Finanzen

Die Gemeinde Matrei in Osttirol hat laut den Grünen 42 Mio. Euro Schulden angehäuft. Trotzdem würden sämtliche Auflagen der BH Lienz missachtet werden, heißt es weiter. Die Gemeindeführung weist diese Kritik zurück.

Matrei habe eine Pro-Kopf-Verschuldung von rund 8.750 Euro, so die Grünen. Schon seit Jahren würde die Gemeinde einen Großteil der Schulden an den Abwasserverband auslagern.

Grüne verlangen kommissarische Verwaltung

„Die Hauptkritik ist, dass der Bürgermeister offensichtlich Beratungsresistent ist und die Auflagen, die ihm von der Aufsichtsbehörde der Bezirkshauptmannschaft erteilt wurden, nicht erfüllt“, kritisierte der Bezirkssprecher der Grünen, Sepp Brugger. Er hatte bei der BH Lienz eine Aufsichtsbeschwerde eingebracht. Die Grünen verlangen sogar, dass notfalls eine kommissarische Verwaltung für die Gemeinde Matrei eingesetzt werden müsse, um noch größeren Schaden abzuwenden.

Kein Kommentar von Seiten der Gemeinde

In einer schriftlichen Stellungnahme der Gemeinde Matrei heißt es dazu, dass man es in Zukunft ablehne, zu den unrichtigen Behauptungen des früheren Gemeinderates und früheren Landtagsabgeordneten Josef Brugger Stellung zu nehmen. Keine der genannten Zahlen sei wahr. Verwiesen wird auf die offiziellen Finanzstatistiken, die vom Amt der Tiroler Landesregierung jährlich erstellt und geprüft würden, heißt es vom Matreier Finanzverwalter, der stellvertretend für Bürgermeister Köll reagierte.

Budget für 2012 verabschiedet

Das Budget für das kommende Jahr wurde am Donnerstagabend mit neun Stimmen der Bürgermeisterpartei und acht Gegenstimmen der Opposition verabschiedet. Das Budget sei ausgeglichen und werde regelmäßig von den Aufsichtsorganen geprüft, so Bürgermeister Andreas Köll. Bürgermeister und Opposition sprechen von sehr unterschiedlichen Schuldenhöhen. Der Bürgermeister spricht von rund elf Millionen Euro, die Opposition nennt 40 Millionen Euro.