So kommt das Öl nach Österreich

Seit mehr als 40 Jahren verläuft die Transalpine Ölleitung (TAL) durch Österreich. Durch diese Pipeline gelangen an die 90 Prozent des Rohölbedarfs nach Österreich. Mit 1. Jänner wird der Osttiroler Oswald Steiner neuer Geschäftsführer der TAL, die ihren Sitz in Matrei in Osttirol hat.

TAL wurde 1967 in Betrieb genommen

Nach nur drei Jahren Bauzeit konnte die Transalpine Ölleitung 1967 in Betrieb genommen werden. Die Erdöl-Pipeline führt vom Hafen Triest in der Bucht von Muggia über Ingolstadt nach Karlsruhe. Die TAL ist ein Gemeinschaftsunternehmen von neun Mineralölkonzernen wie Royal Dutch Shell, BP oder der Eni. Größter Anteilseigner ist die OMV, die 25 Prozent der Anteil an der TAL besitzt.

TAL-Hafenanlagen in der Muggia-Bucht

TAL

TAL-Hafenanlagen in der Muggia-Bucht, Triest

Von Öltankern, deren Ladung im Hafen von Triest gelöscht wird, gelangt das importierte Erdöl über die TAL nach Österreich. In Kärnten bei Würmlach zweigt die Adria-Wien-Pipeline (AWP) nach Schwechat ab. In der Raffinerie Schwechat wird das Rohöl weiterverarbeitet. Über die TAL gelangen rund 90 Prozent des österreichischen Rohölbedarfs nach Österreich.

2009 flossen 35,7 Mio. Tonnen Rohöl durch die TAL. Davon ging etwas mehr als die Hälfte (51 Prozent) an die bayrischen Raffinerien Ingolstadt, Vohburg, Neustadt und Burghausen, 18 Prozent an die Raffinerien in Karlsruhe sowie 22 Prozent an die AWP zur Weiterleitung an die Raffinerie Schwechat. Neun Prozent gelangten zur Weiterleitung an tschechische Raffinerien an die Mitteleuropäische Rohrleitung (MERO).

Pipeline unter dem Felbertauern

Die TAL erreicht eine geografische Höhe von bis zu 1500 Metern und durchquert den Alpenhauptkamm unter dem Felbertauern in einem 7,3 Kilometer langen Stollen. Darüber hinaus führt sie weiter südlich durch den 6,9 Kilometer langen Plöcken-Stollen und nördlich des Felbertauern durch den Hahnenkamm-Stollen (6,8 Kilometer) bei Kitzbühel.

Übersichtskarte

TAL-Oil.com

Übersichtskarte mit Pumpstationen und Raffinerien

Bau- und Pflanzverbot im Schutzstreifen

Die Pipelines liegen unter der Erde in einem zehn Meter breiten Schutzstreifen. Innerhalb des Schutzstreifens gilt ein generelles Bau- und Pflanzverbot. Mehr über die Sicherheit der Pipelines.

Rohöl für 8.000 tägliche Lkw-Fahrten

Seit der Inbetriebnahme der TAL im Jahr 1967 floss mehr als 1 Milliarde Tonnen Rohöl durch die Pipeline. Nach Angaben der Gesellschaft werden so 8.000 Lkw-Fahrten pro Tag eingespart - das sind sechs Lkws pro Minute.

Die TAL Österreich verfügt über ein Budget von 18 Mio. Euro. Jährlich werden rund drei Millionen Euro in die Instandhaltung der Infrastruktur investiert.

Oswald Steiner

wiko.cc

Neo-Geschäftsführer Steiner

Der 45-jährige Oswald Steiner übernimmt mit 1. Jänner 2012 die Geschäftsführung der Transalpinen Ölleitung (TAL) in Österreich. Der gebürtige Matreier, der seit 1993 für die TAL tätig ist, folgt auf Sanders Schier, der in den Ruhestand tritt. Steiner wird die Geschäfte der Pipeline in Österreich zusammen mit Ulrike Andres führen. Die TAL Österreich hat ihren Sitz in Matrei in Osttirol.

Steiner koordiniert zudem die technischen Aktivitäten der gesamten TAL-Gruppe in Italien, Deutschland und Österreich. Für die TAL arbeiten insgesamt rund 200 Mitarbeiter. In Osttirol sind 22 Mitarbeiter beschäftigt.

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