Innsbruck: Umweltplakette kaum einführbar

Wegen der hohen Feinstaub-Messwerte kann sich der Innsbrucker Umwelt- und Verkehrsstadtrat Ernst Pechlaner (SPÖ) Fahrverbote für bestimmte Fahrzeuge vorstellen. Einer Umweltplakette wie in Deutschland scheint in Innsbruck kaum einführbar.

Heuer gab es bereits an 32 Tagen eine Überschreitung des Feinstaub-Grenzwerts. Pro Jahr darf der Feinstaub-Grenzwert laut Immissionsschutzgesetz jedoch nur 25 Mal im Jahr überschritten werden. Auch in den letzten Tagen gibt es in Innsbruck an ein bis zwei Messstellen Grenzwertüberschreitungen.

Vorbild Umweltzonen in Deutschland

Ernst Pechlaner sagt, die derzeitige Wetterlage sei zwar eine besondere und kurzfristige Maßnahmen gegen den Feinstaub könne es nicht geben. Aber er könne sich mittelfristig eine Umweltplakette für Innsbruck vorstellen, für Pkws - aber vor allem für Lkws. Es gebe eine grüne, gelbe und rote Plakette (Anmerkung: derzeit in Deutschland) und Fahrzeuge mit viel Ausstoß dürften dann nicht mehr in die Stadt fahren. Dafür zuständig sei aber das Land und auch die Bundesregierung müsse in dieser Sache mehr Gas geben, denn Umweltzonen würden nur großräumig Sinn machen, sagt Pechlaner.

Landtag: Prüfantrag der Grünen wurde ausgesetzt

Gesetzlich wäre es möglich, bei hoher Schadstoffbelastung zeitlich begrenzte Fahrverbote für besonders abgasintensive Autos, etwa Dieselfahrzeuge ohne Partikelfilter, zu verhängen. Schon im Vorjahr haben die Grünen im Landtag beantragt, mögliche Verordnungen nach deutschem Vorbild im Inntal, vor allem aber auch in Innsbruck, zu prüfen. Der Antrag wurde auch mit den Stimmen von ÖVP und SPÖ ausgesetzt.

Umweltlandesrat verweist auf massive Einwände

Umweltlandesrat Hannes Gschwentner (SPÖ) verweist auf massive Einwände, die es bisher auf Beamtenebene der Stadt Innsbruck gegen die Einführung einer Umweltzone gegeben habe.

Wenn es schon im vorhinein von Seiten der Stadt Vorbehalte gebe, halte sich auch die Ambition des Landes in Grenzen. Außerdem habe die Feinstaubbelastung in Innsbruck erfreulicherweise generell abgenommen – ausgenommen die Messstelle in der Andechsstraße, wo es heuer eine hohe Zahl an Überschreitungen gäbe.

Richtiges Heizen senkt Luftbelastung

Viel gegen die Luftbelastung könne auch mit richtigem Heizen erreicht werden, sagt der Imster Kaminkehrer Stefan Frieß. Die heute angebotenen Öfen seien in Bezug auf Emissionen alle top. Wenn man aber schlechtes Heizmaterial verwende und die Heizanlage falsch bediene, könnten die Schadstoffemissionen bei einem Ofen auf das 500-Fache ansteigen.