Redhaus: Rückkehr der Pest?

Könnte die Pest wieder auftreten, wenn die Verschmutzung der Welt so weitergeht? Das fragten sich zwei Schülerinnen der NMS Clemens Holzmeister in Landeck. Aus Europa verschwand die Pest zwar im 18. Jahrhundert, in anderen Ländern ist sie aber immer noch eine Bedrohung.

In einem Labor der Innsbrucker Klinik trafen Pauline und Magdalena Günter Weiss, den Direktor der Inneren Medizin. „In Gebieten von Afrika, Amerika und Asien gibt es die Pest immer noch“, erklärte der Experte den zwei Mädchen. In Situationen, bei denen schlechte hygienische Zustände herrschen und viele Menschen ohne sanitäre Einrichtungen auf engem Raum leben könne es sein, dass Infektionskrankheiten wie auch die Pest wieder ausbrechen.

Redhaus Auflösung Pest

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Günther Weiss ist Experte für Infektionskrankheiten und Immunologie

Effektive Therapie für Pest

Der Vorteil sei aber, dass es mittlerweile ein Antibiotikum gebe, das gegen das Pest-Bakterium wirkt. Sollte ein Tiroler oder eine Tirolerin im Ausland an der Pest erkranken, gibt es die Isolierstation an der Klinik Innsbruck. Für solche Fälle gäbe es auch eine enge Zusammenarbeit mit dem Land Tirol und den Gesundheitsbehörden, so Weiss.

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Viren-Simulator zeigt Ausbreitung von Seuchen

In einem Spielsimulator konnten Pauline und Magdalena testen, wie schnell sich die Pest ohne Gegenmittel weltweit ausbreiten könnte.

Notfallplan des Landes

Anita Luckner-Hornischer von der Landessanitätsdirektion ist für die Notfallpläne bei Seuchen oder Epidemien in Tirol zuständig. Sie traf sich mit den zwei Mädchen auf dem Pestfriedhof des Innsbrucker Stadtteiles Hötting. Dort wird an die Opfer der Pest in Hötting erinnert. „So wie früher würde sich die Pest nicht mehr ausbreiten“, ist sie sich sicher.

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Anita Luckner-Hornischer von der Landessanitätsdirektion erklärte den Mädchen den Notfallplan des Landes für Seuchen

Sollte es einen Fall von Pest in Tirol geben, würde der Erkrankte isoliert und behandelt werden, auch dessen Kontaktpersonen würden aktiv gesucht und vorsorglich behandelt werden. Gleichzeitig würde man die Quelle der Pest suchen, etwa Nagetiere oder Flöhe, und den Ursprung der Pest bekämpfen. Damit wäre die Pest gut kontrollierbar, eine weitere Ausbreitung wäre also nicht zu erwarten, so Luckner-Hornischer.