WWF kritisiert Sellrain-Silz-Verfahren

Gegen die geplante Erweiterung der Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz gibt es massive Einwände des WWF. Aus Sicht der Umweltschützer sind die bei den Bauarbeiten geplanten Hubschrauberflüge und Sprengungen mit dem Naturschutzgesetz unvereinbar.

Der WWF hat nach eigenen Angaben die Einreichunterlagen der TIWAG geprüft und dabei festgestellt, dass die geplanten Sprengungen und Hubschrauberflüge im Ruhegebiet Stubaier Alpen stattfinden würden. Dort seien sie aber klar verboten und würden gegen das Naturschutzgesetz verstoßen, sagt WWF-Naturschutzleiterin Beate Striebel. Sie zieht daraus den Schluss, dass das Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung sofort einzustellen sei.

Umweltanwalt sieht es nicht so eindeutig

Ganz so eindeutig sieht man die Sachlage bei der Umweltanwaltschaft des Landes allerdings nicht. Von dort heißt es, dass die Behörde prüfen müsse, was eine erhebliche Lärmbelastung sei. Aus dem Büro von Naturschutz-Landesrätin Ingrid Felipe (Grüne) heißt es, man habe die zuständige Abteilung im Landhaus beauftragt, die Einwände des WWF rechtlich zu prüfen.

Die Erweiterung der Kraftwerksgruppe Sellrain Silz umfasst unter anderem die Zuleitung weiterer Bäche und die Errichtung eines dritten Speichers im Längental südwestlich des Kühtais. Entgegen den ursprünglichen Plänen wurde in den vorliegenden Plänen bereits auf die Nutzung der Bäche Sulzau und Langetal im Stubai sowie Simming im Gschnitztal verzichtet.