Schneefelder bergen viele Gefahren

Die aktuellen Schneemassen sorgen für schwierige Bedingungen auf den Bergen. Das Kuratorium für Alpine Sicherheit mahnt Wanderer zur Vorsicht, die Absturzgefahr sei erheblich und auch Nassschneelawinen seien möglich.

Auf etwa 1.800 Metern Seehöhe ist derzeit immer noch eine geschlossene Schneedecke zu finden. Auch in niedrigeren Gebieten oberhalb der Waldgrenze müssen Wanderer und Spaziergänger zahlreiche Schneefelder überqueren. Diese würden oft auch von erfahrenen Berggehern unterschätzt, erklärte Karl Gabl, der Präsident des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit.

Schneefelder Gefahren am Berg

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In vielen Gebieten Tirols finden Wanderer derzeit diese Bedingungen vor

Untersuchungen hätten ergeben, dass rutschende Bergsteiger auf einem harten, 40 Grad steilen Schneefeld schon nach wenigen Metern dieselbe Geschwindigkeit erreichen würden wie im freien Fall, berichtete der Experte.

Schnee heuer sehr langlebig

Gerade beim Queren dieser Schneefelder komme es jedes Jahr zu schwerwiegenden Unfällen. Auch heuer ereigneten sich bereits mehrere tödliche Verletzungen, einer in Vorarlberg - mehr dazu in In Schneeloch gestürzt: Wanderer tot geborgen. Der Schnee werde noch weit bis in den Sommer liegen bleiben, schätzen Experten.

Schneefelder Gefahren am Berg

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Diese massiven Schneefelder dürften noch lange liegenbleiben

Gute Vorbereitung und Ausrüstung wichtig

Gabl rät, bereits bei der Tourenplanung die Route entsprechend zu wählen. Es sei wichtig, sich im Vorfeld bei Tourismusverbänden oder Hüttenbetreibern über die aktuellen Bedingungen zu informieren. Hinweisschildern wie Lawinensperren oder Forstarbeiten müsse unbedingt Folge geleistet werden. Im Zweifelsfall sei es besser, eine Tour abzubrechen anstatt ein unnötiges Risiko einzugehen, so Gabl.

Auch die Ausrüstung müsse zu den Verhältnissen passen. Um ein Abrutschen zu verhindern seien Leichtsteigeisen aus Aluminium oder Grödel empfehlenswert. Auf harten Altschneefeldern sollten Wanderer keinesfalls auf diese Hilfsmittel verzichten, auch ein Pickel sei ratsam. Wanderstöcke würden zwar das Begehen eines Schneefeldes erleichtern, sie würden aber Sicherheit vortäuschen. Im Falle eines Sturzes geben Stöcke keinerlei Halt, so der Experte.

Liegestütz-Position kann helfen

Am besten bremsen könne man in der Bauchlage, empfiehlt Kurt Hüttl, der Ortsstellenleiter der Bergrettung St. Anton.

Bauchlage bremst ab

Beim Betreten eines Schneefeldes sollten Wanderer Handschuhe anziehen, um im Falle eines Sturzes schmerzhafte Verletzungen der Hände am scharfkantigen Schnee zu vermeiden. Rutscht ein Wanderer aus, soll er am besten gleich in Bauchlage gehen und in eine Art Liegestützstellung kommen. So könne der Sturz effektiv abgebremst werden, empfiehlt Gabl.