92 TGKK-Millionen fließen nach Wien

92 Millionen an Rücklagen der TGKK werden nach Wien kommen. Grund ist die Zusammenlegung der Gebietskrankenkassen zur Österreichischen Gesundheitskasse ab Jänner nächsten Jahres.

Die Tiroler Gebietskrankenkasse ist die Sozialversicherung für mehr als 600.000 Tirolerinnen und Tiroler. Hier wird entschieden, wer welche Leistungen bekommt oder wie viele Ärzte es wo braucht. Die Frage ist, wer in Zukunft entscheidet: Wien oder Innsbruck. Der Obmann der TGKK Werner Salzburger sagt, man versuche so viele Kompetenzen wie möglich nach Tirol zu bringen, dazu brauche es auch das nötige Geld, um die Menschen zu versorgen.

Tiroler Gebietskrankenkasse Winter Reform

ORF

Die Rücklagen der TGKK kommen nach Wien

Beschwerde beim VfGH eingebracht

Seit 1. April wird im Überleitungsausschuss in Wien die Fusion vorbereitet. Tirol zählt zu den schärfsten Kritikern dieser Fusion. Der Vorstand der Tiroler Gebietskrankenkasse fürchtet um Geld - und wohl auch Einfluss. Rücklagen in der Höhe von rund 92 Millionen Euro wandern nach Wien. „Aus dem Grund haben wir eine VfGH-Beschwerde eingereicht“, so Salzburger. Man wolle die Menschen versorgen, da gehöre Geld dazu, dass in Tirol von den Versicherten und den Unternehmern erwirtschaftet worden sei.

TGKK relativ finanzstarke Kasse

Im Bundesländer-Vergleich zählt die Tiroler Gebietskrankenkasse zu den finanzstärksten. Wird es künftig weniger Geld für die Tirolerinnen und Tiroler geben? Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP) sagt, man gehe davon aus, dass es gut weitergehe und Geld zur Verfügung stehe für eine gute Versorgung und die Leistungen. Auf Bundesebene sei das zugesichert worden, „auf das setze ich auch“, so Tilg.

Die Bundesregierung feiert sich selbst und spricht von einer Jahrhundertreform. In Tirol stößt das auf Skepsis. Die wahren Probleme würden ganz woanders liegen. Salzburger sagt, es gebe im Gesundheitswesen in Österreich sehr viele Probleme, die durch diese Fusion überhaupt nicht bereinigt werden, wie etwa lange Wartezeiten an den Ambulanzen oder die Spitalsreform, „da geht es nur um Macht, Geld und Einfluss“.

FPÖ verweist auf in Tirol verbleibende Gelder

Die Tiroler FPÖ verweist darauf, dass die Leistungsrücklagensicherung künftig zusammengefasst werde. Diese Rücklagen aus allen Bundesländern würden weiterhin zur Absicherung von Krankenkassenleistungen verwendet. Bei der TGKK bleibt man dabei, dass diese Gelder bislang in Tirol lagen und künftig in einem Topf für alle Bundesländer landen.

Die Freiheitlichen berufen sich darüber hinaus darauf, dass sonstige allgemeine Rücklagen in Tirol bleiben. Laut TGKK handelt es sich dabei um elf Millionen Euro.