Attacke: Anwalt weist auf Problematik hin

Ein 69-jähriger Tiroler hat am Montagnachmittag in einer Innsbrucker Rechtsanwaltskanzlei mit einem Messer eine Sekretärin attackiert und verletzt. Der Chef der betroffenen Kanzlei weist im Zuge dessen auf die spezielle Problematik im Umgang mit psychisch kranken Klienten hin.

Der 69-Jährige war kurz nach 15.00 Uhr in die Kanzlei gekommen. Der Mann unterliegt dem Erwachsenenschutzrecht, der neuen Form der Sachwalterschaft, und wird von der Kanzlei seit Jänner vertreten. Als ihm die 25-jährige Sekretärin mitteilte, dass der Anwalt keine Zeit habe, griff er die Sekretärin mit einem Messer mit einer ca. 14 Zentimeter langen Klinge an und fügte ihr Schnitt- und Stichverletzungen im Bereich des Kinns zu.

Mitarbeiter verfolgten Mann

Durch ihre Schreie eilte eine 31-jährige Sekretärin zu Hilfe, auch sie wurde von dem Mann attackiert. Die Frau konnte sich aber mit einem großen Kalender vor dem Angreifer schützen und durch ihre Schreie weitere Mitarbeiter alarmieren. Als mehrere Mitarbeiter zu Hilfe eilten, flüchtete der Mann.

Mutmaßlicher Täter festgenommen

Die Mitarbeiter verfolgten ihn bis auf die Straße und konnten dort eine Polizeistreife auf den Flüchtenden aufmerksam machen. Kurze Zeit später konnte die Polizei den Mann in der Maria-Theresien-Straße festnehmen. Das Messer konnte sichergestellt werden. Auf Anordnung des Landesgerichts wurde der Mann inzwischen in die Innsbrucker Justizanstalt überstellt.

Rechtsanwalt fordert eigene Anlaufstellen

Der Chef der betroffenen Kanzlei weist im ORF Tirol-Interview darauf hin, dass Mitarbeiter von Anwaltskanzleien nicht für den Umgang mit psychisch kranken Klienten geschult seien. Er fordert deshalb, dass es für Klienten, die dem Erwachsenenschutzrecht unterliegen, eigene Anlaufstellen mit speziell geschulten Mitarbeitern gibt.