Orthodoxe Christen bekamen Kirche geschenkt
Für das Kloster und die Kirche suchten die Redemptoristen einen Nachfolger. Das Kloster gehört jetzt zu 80 Prozent dem Stift Admont und zu 20 Prozent dem Redemptoristen-Orden. Wie zum Teil schon bisher, sollen in dem Haus Studenten wohnen. Die Kirche hingegen wurde, auch über Vermittlung der Diözese Innsbruck, der serbisch-orthodoxen Kirche geschenkt. Die orthodoxe Gemeinde war seit drei Jahrzehnten auf der Suche nach einer größeren Kirche.
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Die serbische Gemeinde war bisher in der Kapelle der Siebererschule im Stadtteil Saggen untergebracht. Für die in den letzten Jahrzehnten stark angewachsene Gemeinde wurde diese Kapelle aber zu klein.
Ikonen als Zeichen der Dankbarkeit
Am Samstagabend zeigte sich die orthodoxe Gemeinde gegenüber den Redemptoristen und der katholischen Kirche dankbar. Als Ausdruck dafür wurden Ikonen an die Redemptoristen-Patres und auch an viele andere überreicht, die sich für ein neues orthodoxes Gotteshaus eingesetzt hatten.
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Von katholischer Seite kamen unter anderem der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler und Alt-Erzbischof Alois Kothgasser zur Übergabe. Von orthodoxer Seite nahm Erzpriester Petar Pantić in Vertretung des erkrankten orthodoxen Bischofs Andrej Ćilerdžić den Schlüssel der Kirche entgegen.
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Der Innsbrucker Gemeindepriester Aleksandar Stolić sagte am Samstagabend, er fühle sich überglücklich, „wir sind mehr als dankbar“. Man warte noch bis die Redemptoristen ausziehen, danach werde wahrscheinlich eine orthodoxe Bilderwand, eine Ikonostase, aufgestellt. Bis dahin würden noch einige Monate vergehen.
200-jährige Ära geht zu Ende
Die Redemptoristen wirkten fast 200 Jahre in Innsbruck als Seelsorger. Ihre Klosterkirche, die Herz-Jesu-Kirche, wurde Ende des 19. Jahrhunderts im neuromanischen Stil erbaut. In den letzten Jahren wurde die Kirche auch von kroatischen Katholiken für ihre Gottesdienste genutzt, sie übersiedelten nun in die Paulus-Kirche im Stadtteil Reichenau.
Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler zeigte sich am Rande der Feier einerseits traurig darüber, dass die Redemptoristen Innsbruck verlassen, andererseits freue er sich. Die serbisch-orthodoxe Gemeinde sei sehr groß und brauche ein Gotteshaus. Die Herz-Jesu-Kirche bleibe damit auch ein heiliges Haus.
Hermann Hammer; tirol.ORF.at