Photovoltaik auch für Mietwohnungen attraktiv

Auch wenn viele Vermieter auf Photovoltaik aufrüsten wollten, war das für sie bisher keine finanzierbare Option. Sie konnten den Strom nur an die Mieter verschenken. Nach einer Gesetzesnovelle können sie ihn nun auch verrechnen.

Bei der Energie Tirol sind etliche Anfragen von Besitzern eines Mehrparteienhauses eingegangen, die eine Photovoltaikanlage installieren wollten. Vor der Gesetzesnovelle im Jahr 2017 war es Vermietern allerdings nicht möglich, den Strom aus einer Photovoltaikanlage direkt mit den Mietern abzurechnen.

Durch die Novelle kann der Strom nun für jede Wohneinheit einzeln abgerechnet werden. Das macht Photovoltaikanlagen auch für Mehrparteienhäuser attraktiv. Auf Grundlage eines Modellprojekts hat die Energie Tirol eine Vorlage für die vertragliche Abwicklung zwischen den Betreibern der Anlage, also den Vermietern, und den Mietern erstellt.

Wichtige Erfahrungen durch Pilotprojekt

Ein Fünf-Parteien-Haus in Hall wurde von Energie Tirol und mehreren Partnern bei der Einführung von Photovoltaik begleitet. „Daraus haben wir wichtige Erfahrungswerte hinsichtlich der praktischen, vor allem aber auch der rechtlichen Umsetzung gewonnen“, erklärt Bruno Oberhuber, Geschäftsführer von Energie Tirol. Aufbauend auf die Erfahrungen am Pilotobjekt sollen künftig weitere Interessierte angeregt werden, ihr Vorhaben von Photovoltaik-Anlagen auf Mehrparteienhäusern in die Tat umzusetzen.

„Smart Meter“ Messen Stromverbrauch genau

Auch die technischen Voraussetzungen für eine genaue Aufschlüsselung des Stromverbrauchs sind gegeben. Seit 2016 gibt es sogenannte „Smart Meter“, die viertelstündlich den Stromverbrauch messen. Dadurch kann genau festgestellt werden, wie viel Strom eine Wohneinheit zu bestimmten Zeiten verbraucht und wie viel Strom aus Photovoltaik beziehungsweise wie viel vom normalen Stromnetzbetreiber bezogen wurde. Auf Grundlage dieser Daten stellen die Vermieter und die Stromnetzbetreiber die Energiekosten in Rechnung.

Links:

Netzbetreiber mit gemeinsamen „Smart Meter“