Masern: Babys vorsorglich in die Klinik

Sechs Babys aus dem Tiroler Unterland sind vorsorglich in die Innsbrucker Kinderklinik eingeliefert worden. Sie hatten möglicherweise Kontakt zu einem an Masern erkrankten Kind in der Ordination eines Kinderarztes im Bezirk Schwaz.

Da die Babys weniger als sechs Monate alt sind, können sie nicht gegen Masern geimpft werden, teilte das Land am Donnerstag in einer Aussendung mit.

„Derzeit sind alle sechs Kinder kerngesund. Damit es so bleibt, bekommen sie zur Vorbeugung eine Art passive Impfung“, so Thomas Müller, Direktor der Kinderklinik. Die Therapie an der Klinik erfolgt auf Basis einer Infektabwehr mit Immunoglobulinen. Damit werden weite Teile des Immunsystems aktiviert, um bereits vorbeugend ein mögliches Masernvirus unschädlich zu machen. Kontaktpersonen, die älter als ein halbes Jahr sind und über keinen Impfschutz verfügen, werden durch die Verabreichung von zwei Masern-Mumps-Röteln-Impfungen vor der Maserninfektion geschützt, hieß es.

Zwei bestätigte Masernfälle im Unterland

Bereits am Dienstag war bekannt geworden, dass eine Frau im Unterland an Masern erkrankt war. Am Mittwoch wurde dann ein weiterer Fall bekannt, ein Kind aus dem Alpbachtal musste ebenfalls behandelt werden. Ein weiterer Verdachtsfall eines möglicherweise erkrankten Mannes wurde bisher nicht bestätigt. Alle drei Fälle seien unabhängig voneinander aufgetreten, hieß es.

Bei jedem 1000. Baby verlaufen Masern tödlich. Zudem können Masern zu dauerhaften neurologischen Schäden führen, so Kinderarzt Thomas Müller.

In enger Abstimmung mit den Bezirkshauptmannschaften werden alle notwendigen Vorkehrungen zur Verhinderung einer Ausbreitung von Masern getroffen, teilte das Land mit. „Alle möglichen Kontaktpersonen werden informiert und aufgeklärt sowie alle aus medizinischer Sicht notwendigen Maßnahmen gesetzt“, erklärt Landessanitätsdirektor Franz Katzgraber.

Kontaktaufnahme mit potentiell Betroffenen

Wenn sich beispielsweise ein Masernpatient in einer Arztpraxis aufgehalten hat, werden all jene Menschen kontaktiert, die sich zur selben Zeit und bis zu zwei Stunden später in der selben Praxis aufgehalten haben, kontaktiert und aufgefordert, ihren Impfschutz zu überprüfen. Säuglinge unter sechs Monaten müssen sofort in ärtzliche Behandlung gegeben werden.

Thomas Müller rechnet damit, dass in den nächsten Tagen und Wochen „noch die einen oder anderen Fälle dazukommen“.

Bestätigte Fälle in der Steiermark

In der Steiermark sind der Landessanitätsdirektion im Jänner 14 Masernfälle gemeldet worden. Die Kinderklinik hat sogar einen eigenen Eingang für Verdachtsfälle eingerichtet - mehr dazu in Verdacht auf Masern: Bereits 50 Behandlungen.