Schülerparlament: Verbesserungsideen für Lehrer
Tirols Landeschülervertreter sprachen sich dafür aus, dass Feedback von Schülern für ihre Lehrpersonen nicht ausarten dürfte, trotzdem sollte es möglich sein, in Extremfällen gegen eine Lehrperson vorzugehen. Das 360 Grad-Feedback biete dafür eine wichtige Grundlage. Es wurde bereits im Nationalrat beschlossen, und wird derzeit im Bildungsministerium ausgearbeitet.
360-Grad-Feedback bedeutet, dass sich die Lehrpersonen sowohl selbst bewerten und auch von den Schülern bewertet werden. So sollen Stärken und Schwächen möglichst objektiv und genau analysiert werden.
ORF/Patrik Mayerhofer
Verpflichtende Fortbildungen für Lehrer
In der Regel überlegen sich Lehrpersonen, wie sie ihre Schüler fordern und fördern können. Am Dienstagvormittag wurden jedoch Rollen getauscht und die Schülervertreter diskutierten über mögliche Fortbildungen und vorhandene Schwächen seitens der Lehrerschaft. „Vor allem im IT-Bereich sehen wir noch Aufholbedarf. Mit einem negativen Feedback wollen wir aber natürlich unsere Lehrer nicht bestrafen, das ist schon differenziert zu sehen“, sagte Rafael Ager, AHS-Landesschulsprecher.
Konkret wurden im Schülerparlament verpflichtende Fortbildungen für Lehrpersonen gefordert. Dabei sollte es inhaltliche Vorgaben geben, die sich auf die jeweiligen Fachgebiete der Lehrer beziehen.
Modulare Oberstufe noch in dieser Legislaturperiode
Die Landesschülervertreter sprachen im ORF Tirol-Interview auch über das Vorhaben der modularen Oberstufe. Dabei handelt es sich um eine Unterrichtsform, bei der es gewisse Grundmodule gibt, zu denen Schüler individuell Zusatzmodule wählen können. So würden laut Landesschülervertretung Interessen und Begabungen besser gefördert werden. „Diese Forderung gibt es schon länger von uns. Ob es sich in diesem Schuljahr schon ausgeht, können wir nicht sagen, jedoch sollte in dieser Legislaturperiode des Nationalrats etwas machbar sein“, zeigte sich Ager zuversichtlich.
ORF/Patrik Mayerhofer
Ablauf im Schülerparlament
Drei Mal jährlich findet das Schülerparlament statt. Dabei darf jeder Schüler einer AHS, BMHS oder Berufsschule einen Antrag einbringen. Positiv abgestimmte Anträge werden von den gewählten Schülervertretern anschließend an die Öffentlichkeit getragen. „Dabei suchen wir auch den Kontakt zu den Parteien die im Landtag vertreten sind und setzen uns dafür ein, dass unsere Anliegen so gut wie möglich umgesetzt werden“, erklärte Stefan Schiechtl, BMHS-Landesschulsprecher. Darüber hinaus können im Landesschulgemeinschaftsausschuss Anliegen zwischen Eltern-, Lehrer- und Schülervertretern ausgetauscht werden.