Nicht alle Elektroautos sind wirklich grün
Noch prägen herkömmliche Autos das Bild auf Tirols Straßen. Autos mit einem Elektroantrieb sind derzeit noch eher selten zu sehen. In Tirol sind derzeit rund 1.800 Elektro-Autos unterwegs, das sind weniger als 0,5 Prozent aller zugelassenen Pkws. Doch die Zahl steigt. Fahrverbote für Dieselautos und massive Werbung für alternative Antriebe wirken.
Public Domain
Große Energiemenge für Batterieherstellung nötig
Wer sich aus ökologischen Gründen für ein Elektroauto entscheidet, tut der Umwelt aber nicht automatisch etwas Gutes. Denn bereits für die Herstellung der Batterien sind enorme Mengen an Energie notwendig, erläutert Gerfried Jungmeier vom Joanneum Research in Graz.
Noch sei die Herstellung der Batterie sehr treibhausgas- und energieintensiv. In dem Moment, in dem man das Fahrzeug im Geschäft kaufe, habe das Elektrofahrzeug schon mehr Emissionen als ein konventionelles Fahrzeug verursacht. Man spare dann das über die Nutzung von erneuerbarer Energie innerhalb von einem bis eineinhalb Jahren wieder ein, so Jungmeier.
Public Domain
Nur kleine Elektroautos sind „grün“
Jungmeier erstellte Umweltbilanzen für Elektroautos. Wichtigste Voraussetzung ist demnach, dass der Strom für das Laden der Batterien aus erneuerbarer Energie hergestellt wird. Zudem sind Elektroautos nur dann „grün“, wenn sie klein sind, bzw. kleine Batterien haben. Große, schnelle und schwere Elektroautos gehören nicht dazu, betonte Jungmeier.
Elektroautos, die klein sind und mit Ökostrom betrieben werden, sind aus Umweltsicht derzeit die beste Variante, so Jungmeier. Allein das Elektroauto werde die Welt auf lange Sicht nicht retten. Es sei jedoch ein erster, wesentlicher Schritt in die richtige Richtung.