SVP 41,9 Prozent, Köllensperger Zweiter

Bei der Landtagswahl in Südtirol hat die SVP ihre Vormachtstellung gehalten. Sie verlor zwar an Prozentpunkten, bleibt aber deutlich über der 40-Prozent-Marke. Kräftig zulegen konnte die Lega. Für die Wahl-Überraschung sorgte Paul Köllensperger.

Bis 21.00 Uhr hatten die Wahllokale in Südtirol geöffnet, in der Nacht wurden die Stimmen ausgezählt. Von den knapp 418.000 Wahlberechtigten machten 73,9 Prozent von ihrem Wahlrecht gebraucht. 2013 waren es noch 77,7 Prozent. In den Morgenstunden des Montag lag das vorläufige Endergebnis vor. Demnach schaffte die SVP 41,9 Prozent, was ein Minus von 3,8 Prozentpunkten gegenüber 2013 bedeutet.

Grafik Wahlergebnis

APA

Köllensperger deutlich vor Lega

In einer spannenden Wahlnacht sah es anfangs noch nach einer herben Niederlage für die SVP aus, doch mit steigendem Auszählungsgrad näherte dich die Volkspartei zusehens der 40 Prozent-Hürde, die sie auch als Wahlziel definiert hatte. Schließlich wurden es 41,9 Prozent. Lange Zeit lag die Lega (vormals Lega Nord) an zweiter Stelle, musste sich aber letztendlich trotz starker Zugewinne mit Platz drei begnügen.

Das Team Köllensperger überraschte und ist künftig zweitstärkste Kraft im Landtag. Der Unternehmer Paul Köllensperger hatte sich kurz vor der Wahl von der Fünf-Sterne-Bewegung getrennt, um mit einer eigenen Liste zu kandidieren.

Freiheitliche stürzen massiv ab

Zweitstärkste Partei im Landtag waren bisher die Freiheitlichen, die bei dieser Wahl aber über zehn Prozentpunkte hinter dem Ergebnis von 2013 blieben. Leichte Verluste haben auch die Grünen sowie die Süd-Tiroler Freiheit zu verzeichnen, ebenso die Demokratische Partei, die zuletzt mit der SVP die Regierung bildete. Sie werden vermutlich wie Movimento 5 Stelle, L’Alto Adige nel cuore und die Bürgerunion mit einem Mandat den Sprung in den Landtag schaffen.

Kompatscher

Land Südtirol

Landeshauptmann Arno Komptscher (SVP) bei der Stimmabgabe in Völs

Auch Trentino hat gewählt

In der angrenzenden Provinz Trentino, in der am Sonntag ebenfalls Landtagswahlen abgehalten wurden, schlossen die Wahllokale um 22 Uhr. Die Auszählung der Stimmen beginnt allerdings erst am Montag in der Früh um 7.00 Uhr. Die Wahlbeteiligung war im Trentino im Laufe des Tages laut ANSA vergleichbar mit jener im Jahr 2013. Damals hatten knapp 63 Prozent der wahlberechtigten Trentiner ihre Stimme abgegeben.

Der bisherige Trentiner Landeshauptmann Ugo Rossi kandidierte erneut mit seiner Regionalpartei Partito Autonomista Trentino Tirolese (PATT), deren Vorsitzender er zwischen 2003 und 2012 war. Allerdings werden ihm kaum Chancen auf eine Wiederwahl eingeräumt, da er die Unterstützung der Mitte-Links-Parteien, die 2013 hinter ihm standen, verloren hat. Dagegen könnte die rechtspopulistische Lega den Landeshauptmannsessel erobern. Im Trentino erhält anders als in Südtirol die erfolgreichste Wahlallianz automatisch 18 der 35 Sitze im Landtag.

Stimmauszählung im Trentino hat begonnen

In der an Südtirol angrenzenden Provinz Trentino, in der am Sonntag ebenfalls Landtagswahlen abgehalten wurden, hat um 7.00 Uhr plangemäß die Auszählung der Stimmen begonnen. Die Wahlbeteiligung lag im Trentino bei 64 Prozent. Bei den Landtagswahlen vor fünf Jahren hatten knapp 63 Prozent der wahlberechtigten Trentiner ihre Stimme abgegeben.

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