Innenminsterium bestätigt Abschiebung

Laut Innenministerium ist der dreifache Familienvater Magomed Magomedov am Dienstag von Wien-Schwechat nach Moskau abgeschoben worden. In Osttirol hofft man nun, dass der Frau und den drei Kindern Bleiberecht gewährt wird.

Über den genauen Aufenthaltsort des Familienvaters ist noch nichts bekannt. Unterstützer Sepp Brugger sagte, er befürchte außerdem, dass Magomedov nun verhaftet und einer unmenschlichen Behandlung ausgesetzt werden wird. „Das man das negiert und ihn trotzdem beinhart abschiebt, ist für mich entsetzlich“, so Brugger.

Aufenthaltsort der Familie nicht bekannt

Die Osttiroler Unterstützer wollen sich nun auf die Hilfe für die Frau und die drei Kinder des Mannes konzentrieren. Man hoffe, dass zumindest Frau und Kindern das Bleiberecht bekommen. Brugger sagt, er wisse nicht, wo sich Frau und Kinder derzeit befinden.

Die Abschiebung des Familienvaters soll von Moskau weiter nach Machatschkala, der Hauptstadt von Dagestan, erfolgen. Der Familienvater fürchtet dort um sein Leben, weil er einen politisch motivierten Mord beobachtet hat.

Lichtermeer in Innsbruck geplant

Die Tiroler Grünen zeigten sich in einer Aussendung „fassungslos und schockiert“ über die Abschiebung des Familienvaters. Landesrätin Gabriele Fischer sprach von einem „radikalen Akt der Unmenschlichkeit“, der auch rechtlich in höchstem Maße fragwürdig sei.

Am Donnerstag soll übrigens ein Lichtermeer beim Landesmuseum in Innsbruck für die Familie stattfinden.

Magomed Magomedov mit Familie und Bekannten

ORF

Mangelnde Integration wurde als Grund für die Schubhaft angegeben

Letzte Woche in Schubhaft genommen

Wegen „zu geringer Integration“ wurde der Mann letzte Woche von der Polizei in Schubhaft genommen - mehr dazu in Russischer Familienvater in Schubhaft. Die Innsbrucker Rechtsanwaltskanzlei Danler und Danler legte zwar am Freitag noch einmal Beschwerde ein und beantragte eine aufschiebende Wirkung beim Bundesverwaltungsgerichtshof.

Proteste blieben offensichtlich erfolglos

Gegen die Abschiebung hatte es vielfachen Protest gegeben. Etwa 1.000 Menschen entzündeten in Lienz am Sonntagabend ein Lichtermeer - mehr dazu in Tausend Lichter für Flüchtlingsfamilieund Bischof Hermann Glettler setzte sich für ein Bleiberecht ein - Bischof bittet um Bleiberecht für Familie.