Blanik (SPÖ): „Schock“ nach Ankündigung Kerns

Die Parteivorsitzende der Tiroler SPÖ Elisabeth Blanik ist nach eigenen Angaben über den angekündigten Abgang Christian Kerns als Bundesparteivorsitzender „schockiert“ gewesen. Das sagte sie am Mittwoch gegenüber dem ORF Tirol.

„Ich war nach den ersten Medienberichten ein bisschen schockiert. Ich muss aber sagen, dass Christian Kern sicher einer jener Politiker ist, der ganz sicher optimal auf EU-Ebene agieren kann. Er ist ein großer Europäer, er hat das Know-how. Ich bin sehr glücklich, dass er sich auf dieser Ebene bewegen will, auch wenn ich ihn sehr gerne weiter als Parteivorsitzenden gehabt hätte.“

Völlig überraschender Abgang

Christian Kern hat am Dienstag seinen Rückzug von der Bundesparteispitze angekündigt. Er will nach den Wahlen zum Europaparlament im Mai 2019 den Parteivorsitz übergeben und als Spitzenkandidat der SPÖ bei der EU-Wahl antreten. Ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin für den Parteivorsitz soll noch im November bei einem Parteitag gewählt werden, so Kern bei einer offenbar eilig einberufenen Pressekonferenz am Dienstag- mehr dazu in Christian Kern: Rücktritt von SPÖ-Spitze, Gang nach Brüssel.

Kein Wunschkandidat für Blanik

Elisabeth Blanik war am Mittwoch in Wien, um am Bundesparteipräsidium und am Bundesparteivorstand teilzunehmen. Dort werde Kerns Kandidatur als EU-Spitzenkandidat besprochen und beschlossen. Die Nachfolge Kerns als Bundesparteivorsitzender werde auf einem Parteitag, vermutlich Ende November, geregelt.

Sie selbst sei für dieses Amt nicht im Gespräch und ziehe dieses auch nicht in Erwägung, so Blanik: „Es gibt in der SPÖ ganz viele potentielle Kandidaten, wir werden das aber zuerst intern besprechen und dann nach außen tragen.“ Einen „Wunschkandidaten“ wollte Blanik nicht nennen. In der Zwischenzeit haben schon einige in der SPÖ dem Parteivorsitz eine Absage erteilt - mehr dazu in Kern-Nachfolge: Bures winkt für SPÖ-Chefposten ab.