Altenheime suchen dringend Pflegekräfte

In Tirol werden derzeit dringend Pflegekräfte gesucht. In Alten- und Pflegeheimen müssen wegen Personalmangels zum Teil Stationen geschlossen bleiben. Der Bedarf ist vor allem in den Bereichen Pflegeassistenz und Pflegefachassistenz groß.

Wartelisten auf einen Pflegeplatz sind in Tirol lang. Derzeit listet die ARGE Tiroler Altenwohnheime insgesamt zehn freie Plätze auf ihrer Homepage für das gesamte Bundesland auf. Freie Plätze sind auch deshalb kaum verfügbar, weil das Pflegepersonal fehlt.

Stationen wegen Pflegekräftemangels geschlossen

So können derzeit zwei Stationen im Wohnheim Pradl nicht belegt werden. „Wir finden einfach die Pflegekräfte dafür nicht. Die Nachfrage nach den Heimplätzen wäre gegeben. Diese 62 Plätze können wir momentan nicht belegen“, erklärt Hubert Innerebner, Geschäftsführer der Innsbrucker Sozialen Dienste (ISD). Es bräuchte 40 zusätzliche Mitarbeiter, um im Wohnheim Pradl alle Heimplätze belegen zu können. Noch einmal weitere 15 Mitarbeiter bräuchte es in den übrigen acht Heimen der ISD, sagt Hubert Innereber.

Pflegeheime in Tirol

Rund 6.400 Menschen werden in den 91 Tiroler Wohn- und Pflegeheimen betreut. 3.750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit verschiedenen Qualifikationen decken das breite Pflegespektrum ab.

Schwierigkeiten in Ballungsraum

Vor allem in Innsbruck und Umgebung sei es schwer Mitarbeiter zu finden, erklärt Robert Kaufmann, Obmann der ARGE Tiroler Altenheime. „Da werden neben den Wohn- und Pflegeheimen noch in vielen anderen Institutionen Pflegekräfte gebraucht - in Krankenhäusern, Sanatorien, dem ganzen ambulanten Bereich.“

Ein Problem ist laut Kaufmann, dass es zwar immer mehr ältere Menschen gibt, aber immer wenige Junge, die eine Ausbildung im Pflegebereich machen. Bei der Diplomkrankenpflege seien die Ausbildungsplätze zwar gefüllt, es würden aber Assistenz- und Fachassistenzkräfte fehlen.

Anreize und kreative Ideen
fordert Robert Kaufmann von der ARGE Tiroler Altenheime im „Tirol heute“-Studiogespräch, um mehr Pflegekräfte zu finden.

Hunderte Fachkräfte werden gebraucht

„Das richtige Problem ist die Zukunft“, sagt Kaufmann. Aufgrund von Pensionierungen brauche es derzeit 90 neue Mitarbeiterinnen im Jahr. Noch einmal 290 Personen brauche es aufgrund des Strukturaufbaus, weil etwa mehr Ältere auch durch den Wegfall des Pflegeregresses in Heimen gepflegt werden.