Uni: Gegen neue Zugangsbeschränkungen

Der Rektor der Universität Innsbruck, Tilmann Märk, hält neue Zugangsbeschränkungen auch nach dem Beschluss des Nationalrates nicht für notwendig. Generelle und sozial abgefederte Studiengebühren hingegen kann sich Märk vorstellen.

„In Innsbruck wird es aus heutiger Sicht keine Zugangsbeschränkungen geben“, sagte Märk am Mittwoch bei einer Pressekonferenz.

Der Einführung von generellen Studiengebühren wollte der Rektor nicht dezidiert das Wort reden, aber: „Darüber kann man sprechen. Es gibt durchaus auch sinnvolle Argumente dafür“. Allerdings müsste es bei einer Einführung solch genereller Studiengebühren zu einer entsprechenden sozialen Abfederung kommen, mahnte Märk ein. Es dürfe sicher nicht passieren, dass dadurch „willige Studierende“ nicht studieren können.

Rektoren Uni Innsbruck

Uni Innsbruck

Das Rektorenteam der Uni Innsbruck (v.l.): Wolfgang Meixner, Anke Bockreis, Tilmann Märk, Ulrike Tanzer und Bernhard Fügenschuh.

Studienplatzfinanzierung greift

Die Nicht-Notwendigkeit von Zugangsbeschränkungen in Innsbruck begründete Märk mit zusätzlichen Stellen und Ressourcen, die man aufgrund der neuen Studienplatzfinanzierung bekomme. Dadurch könne ein viel stärkerer Fokus auf die Betreuungsverhältnisse gelegt werden. „Alle Studierenden können in Innsbruck das studieren, was sie wollen“, so Märk, der aber auch auf die Ausnahme der Psychologie verwies, die als Numerus-Clausus-Fach besonderen Regeln unterworfen sei. Bei der neuen Studienplatzfinanzierung handle es sich jedenfalls um eine „der größten Änderungen“ der letzten 15 Jahre und einen „Paradigmenwechsel“, fand der Rektor lobende Worte. „Wir sehen es sehr positiv“.

Auf die Frage, ob die Uni Innsbruck wie andere Hochschulen auch aufgrund des Auslaufens der Studiengebühren-Befreiung für berufstätige Langzeitstudenten im Juni einen Erlass bzw. eine Rückzahlung der Gebühren für diese Gruppe überlegt, meinte Märk: „Weder das eine noch das andere ist eine gute Lösung, weil es zu Ungerechtigkeiten kommt. Aber es gibt Gespräche mit der ÖH. Wir werden nach Ostern mit einer Lösung an die Öffentlichkeit treten“. Diese werde jedenfalls eine gute für die Studierenden sein.

Eingeschlagenen Weg fortsetzen

Indes zog der Rektor am Mittwoch eine positive Halbzeitbilanz seiner Amtszeit, die noch bis zum Jahr 2020 dauert. Es gelte den jetzigen Weg aus einer „Position der Stärke“ heraus fortzusetzen. In den vergangenen beiden Jahren habe man zahlreiche Akzente im „Spannungsfeld zwischen internationaler Vernetzung und regionaler Wirkung setzen“ können. Im Bereich der dislozierten Studien sei am Standort Lienz im Studienjahr 2016/17 ein Bachelorstudium Mechatronik etabliert worden, erinnerte Märk. Vor kurzem habe zudem das neu errichtete Mechatronik-Gebäude in Lienz bezogen sowie neue Räumlichkeiten in Landeck eingeweiht werden können. Dort entwickle sich das Tourismus-Bachelorstudium sehr gut.

Die Kooperation mit Tiroler Wirtschaft und Industrie sei weiter verstärkt worden - unter anderem fiel 2017 der Startschuss für die Einrichtung neuer Studien für Chemieingenieurwissenschaften und Elektrotechnik, die durch Stiftungsprofessuren des Landes Tirol sowie der Industrie gefördert werden. Größter Erfolg in diesem Bereich war laut Märk die Einrichtung eines Michael-Popp-Forschungsinstituts für die Entwicklung neuer pflanzlicher Wirkstoffe an der Fakultät für Chemie und Pharmazie.

Digitalisierung als Zukunftsprojekt

Einen Schwerpunkt legt die Uni Innsbruck künftig auf die Digitalisierung. „In allen Studien wird eine Digitalisierungsvertiefung möglich sein“, sagte der Rektor und kündigte die Einrichtung von elf Nachwuchsprofessuren an, die sich quer über alle Fachrichtungen und in enger Verzahnung mit dem Standort mit dem Thema Digitalisierung beschäftigen werden. Zu dieser Digitalisierungs-Offensive würden auch ein einjähriges Informatik-Ergänzungsstudium sowie das Pilotprojekt eines „Vorstudiums Informatik“ für AHS und BHS-Schüler zählen.

Links: