Südtirolerin promoviert sub auspiciis

Die Südtiroler Forscherin Andrea Ganthaler ist am Montag an der Universität Innsbruck von Bundespräsident Alexander Van der Bellen geehrt worden. Es handelt sich um die höchstmögliche Auszeichnung von Studienleistungen in Österreich.

Von der Schule bis zum Doktortitel hatte sie immer nur Spitzennoten: Die Meranerin Andrea Ganthaler wurde mit drei weiteren in Innsbruck zur Promotion „sub auspicii“ geladen. Dabei bekam die Biologin von Bundespräsident Alexander Van der Bellen einen Ehrenring angesteckt.

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Ganthaler wurde 1987 geboren, 2006 begann sie ihr Biologie-Studium in Innsbruck, das sie 2012 mit dem Master abschloss, 2016 folgte der Abschluss im PhD-Studium.

Großer Tag für die Biologin

Die Promotion sub auspiciis ist ein wichtiger Karriereschritt. Andrea Ganthaler hat sich besonders mit Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft beschäftigt. Ihre PhD-Arbeit hat sich mit Infektionen der Fichte durch Forstschädlinge beschäftigt und lieferte wichtige Grundlagen für das Verständnis der Schädlings-Wirt-Interaktion.

Mit den Geehrten

ORF

Andrea Ganthaler (zweite von links) bei der akademischen Feier in Innsbruck

Promotio sub auspiciis Praesidentis rei publicae ist eine Promotion unter den Auspizien des Bundespräsidenten. Voraussetzungen sind die Absolvierung der Klassen der Oberstufe einer höheren Schule mit Auszeichnung, eine Matura mit Auszeichnung, das Absolvieren der einschlägigen Studien mit Auszeichnung und die Beurteilung der Dissertation und das Absolvieren sämtlicher Rigorosen bzw. der Abschlussprüfung mit der Note „Sehr gut“.

Botanik der Zwergsträucher

Einen weiteren Forschungsschwerpunkt hat Andrea Ganthaler auf die Botanik der Zwergsträucher in den Alpen gelegt. Für dieses Projekt hat sie bereits 2015 von L´Oreal Österreich in Kooperation mit UNESCO Österreich und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ein Forschungsstipendium bekommen. Ganthaler untersuchte, wie sich Zwergsträucher, zum Beispiel die Preiselbeere, an extreme Lebensräume anpassen können.

„Es geht darum, wie die Pflanzen am effizientesten Wasser aufnehmen, zu den verschiedenen Pflanzenorganen weiterleiten, es teilweise auch speichern können und wie sie es so schaffen, auch trockenere Perioden zu überdauern“, erklärte Andrea Ganthaler im Interview mit science.ORF.at am 24.11.2015.

Drei weitere sub auspiciis-Promotionen

Der Vorarlberger Alexander Razen hat in Innsbruck technische Mathematik und Betriebwirtschaftslehre studiert. Für seine wissenschaftlichen Leistungen erhielt der Vorarlberger bereits zahlreiche Stipendien und Preise, darunter den Graf Chotek Hochschulpreis oder den Preis des Verbandes Österreichischer Banken und Bankiers.

Die Kärntnerin Anna Posod studierte an der Medizin Uni Innsbruck Humanmedizin. Neben ihrer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Neonatologischen Labor der Univ.-Klinik für Pädiatrie II (Neonatologie), das sie derzeit stellvertretend leitet, absolvierte sie ab 2012 ein berufsbegleitendes Doktoratsstudium der klinisch-medizinischen Wissenschaften im Rahmen des OeNB-Jubiläumsfondsprojektes „Frühgeborene und frühe Marker für ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko“.

Der Bundespräsident mit den PromovendInnen. Von links nach rechts: Alexander Razen, Andrea Ganthaler, Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Anna Posod, Markus Pirklbauer

Uni Innsbruck

Alexander Razen, Andrea Ganthaler, Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Anna Posod, Markus Pirklbauer bei der Feier

Der Oberösterreicher Markus Pirklbauer absolvierte das Humanmedizinstudium an der Medizin Uni Innsbruck. Seit 2008 ist er an der Innsbrucker Univ.-Klinik für Innere Medizin IV (Nephrologie und Hypertensiologie) beschäftigt und dort - nach Abschluss der Facharztausbildung für Innere Medizin (2015) bzw. Nephrologie (2017) - nun als leitender Oberarzt tätig.