Oswald Astfäller ist seit 73 Jahren Tischler
Seit 1945 ist Oswald Astfäller Tischler. „Eigentlich wollte ich Schuster werden“, sagt der 90-Jährige, aber alle hätten ihm abgeraten und so entschied er sich doch anders. Damals hat er noch nicht geahnt, dass die Tischlerei so eine Leidenschaft wird, und er 73 Jahre lang mit Hobel, Winkel und Zirkel hantieren wird. Er stammte aus armen Verhältnissen, seine Lehre musste er damals bezahlen.
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Verfechter der Handarbeit
Seit seinen Anfängen ist Oswald Astfäller ein Verfechter der Handarbeit. Von der Industrialisierung des Tischlerhandwerks hält er nichts. Um aus dem Rohstoff Holz das gewisse Etwas herauszuholen, braucht es handwerkliches Geschick - und auch die Liebe zur Arbeit. Das ist eine Lebensweisheit des 90-Jährigen.
Über die Jahre hat Oswald Astfäller ganze Wälder veredelt. In Göflan, einem Dorf, das eigentlich für seinen Marmor bekannt ist, hat er sich einen Namen als Tischler gemacht. Die Leute schätzten und schätzen seine modernen Meisterstücke, die aber stets mit traditionellen Arbeitsmethoden hergestellt wurden.
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Im Frühjahr die nächste Fuhr Holz
Vor 20 Jahren wollte Ostwald Astfäller in den Ruhestand gehen. Dann kam doch wieder eine Fuhre Holz, und im Frühjahr erwartet er die nächste. Er denkt also noch nicht ans Aufhören, obwohl er heute nur noch nebenher tischlert. Hauptsächlich macht er Geschenke für die Familie und für Freunde. Er ist froh, wenn er arbeiten kann. Dafür stellt er sich auch schon mal an Feiertagen zur Werkbank. Die Arbeit macht ihm Spaß, seit 73 Jahren.