Dritte Premiere bei Tiroler Volksschauspielen

Freitagabend hat das Stück „Hamlet ist tot. Keine Schwerkraft.“ von Ewald Palmetshofer bei den Volksschauspielen in Telfs Premiere gefeiert. Nach „Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben“ und „Lampedusa“ ist das die dritte Premiere bei den 36. Tiroler Volksschauspielen.

Heuer präsentiert sich das Theaterfestival unter dem Motto „Himmel auf Erden?“. Vier Theaterstücke und etliche Lesungen bilden das Rahmenprogramm für die Volksschauspiele 2017. Eine feste Spielstätte gibt es nicht, die einzelnen Stücke werden an mehreren Spielorten wie dem Großen Rathaussaal oder dem Kranewitter Stadl gezeigt.

Ein leerer Himmel

Der Große Rathaussaal wird sich für „Hamlet ist tot. Keine Schwerkraft.“ von Ewald Palmetshofer in ein Stück grotesker Moderne einfügen. Sechs ratlose Figuren treiben durch ihr Leben. Die komplizierten Verhältnisse der Charaktere zueinander und deren Gefühlslage machen sie mürbe. Sie sind dazu gezwungen, ihre Szenen immer zu wiederholen und die Aussicht auf Änderung ist minimal. Das treibt die Leute dazu, sich die ersehnte Veränderung notfalls erzwingen zu können. Sie fordern, dass jetzt endlich mal was passieren müsse. Aber auf Hilfe von oben kann man nicht hoffen, weil der Himmel leer ist. Die Münchner Regisseurin Susi Weber ist für die Inszenierung des Stückes verantwortlich.

Hamlet ist tot. Keine Schwerkraft.

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„Hamlet ist tot. Keine Schwerkraft“ ist ein Stück grotesker Moderne.

Zwei Menschen, zwei Geschichten

Bereits am Dienstag feierte „Lampedusa“ in Telfs Premiere. Darin erzählen eine Frau und ein Mann aus ihrem Berufsleben: Er ein Fischer auf Lampedusa, einer der immer wieder Flüchtlinge bergen muss. Sie eine Eintreiberin von Schulden in London. Nur auf den ersten Blick haben die beiden nichts gemeinsam. Der italienische Fischer Stefano und die halbasiatische Wirtschaftsstudentin Denise stehen in dem Stück auf der selben Bühne, wie sie im richtigen Leben in der selben Realität leben – ohne Verbindung.

Lampedusa

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In der Inszenierung von „Lampedusa“ ist der Fokus auf der bekannten Realität

In „Lampedusa“ lenkt Anders Lustgarten den Fokus des Publikums aus einen unverbrauchten Blickwinkel auf vermeintlich Bekanntes. Thomas Blubacher, Regisseur von „Alpenkönig und Menschenfeind“ 2009 und „König Hirsch“ 2010, inszeniert im Kranewitter Stadl das Theaterstück.

Der Tiroler Himmel versteckt im Kirschenschnaps

Das Zirkuszelt auf dem Telfer Thöni-Festplatz bietet dem Stück „Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben“ Platz, mit dem die 36. Tiroler Volksschauspiele vergangenen Samstag eröffnet wurden. Im Mittelpunkt stehen der Brandner Kaspar und der Tod, bekannt als Boanlkramer. Diese treffen sich zum Kartenspiel auf Leben und Tod. Zwölf Kirschschnäpse und einen miesen Kartentrick später sieht sich der Tod um achtzehn Jahre geprellt und Kaspar glaubt schon ihm ein Schnippchen geschlagen zu haben, aber der Tod ist mit allen Wassern gewaschen. Markus Völlenklee inszeniert das Volksstück von Kurt Wilhelm nach der Erzählung von Franz von Kobell. Die moderne Inszenierung und das solide Ensemble bekamen bei der Premiere Standing Ovations vom Publikum.

In „Ein Bericht für eine Akademie“ gibt es ein Comeback von Felix Mitterer als Affe Rotpeter. Das Stück feiert am 1. September Premiere, außer der Premiere gibt es noch einen weiteren Spieltermin am 2. September.

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