Innsbrucker Architekten entwerfen Pema 3

Einstimmig hat eine internationale Jury das Projekt der beiden Innsbrucker Architekten Michael Heinlein und Alois Zierl zum Pema 3-Wettbewerbssieger gekürt. 2018 soll mit dem Bau des Gebäudes am Innsbrucker Hauptbahnhof begonnen werden.

Die internationale Jury wählte aus 17 Projekten den Entwurf der Innsbrucker Architekten aus. In der Südbahnstraße 1 in Innsbruck soll der Pema 3-Turm entstehen.

Der Bau mit 52 Metern Höhe wird 15 Stockwerke haben. Das ist in etwa die Höhe des Pema 1-Turmes nördlich des Bahnhofs. Das neue Gebäude wird dem Hotelanbieter Motel One mit zwei Drittel der Gesamtfläche eine neue Heimat geben. Der Rest wird als Bürostandort dienen. Die geplante Dimensionen für das Hotel sorgt aber für Kritik - etwa bei heimischen Hoteliers. Auch der ÖVP als Teil der Stadtregierung sind die zuletzt kolportierten 220 Zimmer zu viel.

Architekt Michael Heinlein (links), PEMA-Eigentümer Markus Schafferer (mitte) und Architekt Alois Zierl (rechts) mit dem Siegerentwurf für PEMA 3

Schober/Tirol-TV

Die Architekten Heinlein&Zierl mit PEMA-Eigentümer Markus Schafferer (Mitte)

Bau soll Standort beleben

Pema-Eigentümer Markus Schafferer zeigte sich über die Wahl des Siegers erfreut: „Die Idee von Heinlein&Zierl fügt sich mit großer Selbstverständlichkeit in den Stadtraum ein. Nach Pema 1 und Pema 2 entsteht ein weiteres architektonisches Highlight, das einen urbanistischen Mehrwert rund um den Innsbrucker Hauptbahnhof bringen wird.“

So soll PEMA 3 ausschauen

Architekturbüro Heinlein&Zierl

Ein Modell des Projekts südlich des Hauptbahnhofs

„Kernziel unseres Entwurfes ist es, durch die Neugestaltung des Ortes zur Belebung und wichtigen städtebaulichen Attraktivierung beizutragen sowie eine positive Atmosphäre für städtische Aktivitäten und einen hybriden Baukörper zu schaffen. Diese Urbanissima soll rund um die Uhr durch Hotel und Büros belebt sein und öffentlichen Mehrwert etwa durch die allgemein zugängliche Skybar im obersten Geschoss mit rundum Blickbeziehungen bringen“, beschreiben die Architekten ihr Projekt. „Der Bahnhofsvorplatz wird durch den schlanken Baukörper in der Flucht der Bahnhofs-Riegelbauten in seiner Dynamik gestärkt und mit einem Hochpunkt klar abgeschlossen."

So soll PEMA 3 ausschauen

Architekturbüro Heinlein&Zierl

2018 soll der Baustart für Pema 3 erfolgen

Stadt muss noch zustimmen

Vor dem Baustart muss es aber noch grünes Licht seitens der Stadtpolitik geben. Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Wohnbau und Projekte beschloss Ende letzter Woche eine Diskussion des Wettbewerbsergebnisses im Innsbrucker Gestaltungsbeirat, insbesondere bezüglich der Verträglichkeit von Höhe und Baumasse. Diese Stellungnahme sei „Voraussetzung für einen noch zu erfolgenden Beschluss zur Änderung des Flächenwidmungsplanes und der Erstellung des Bebauungsplanes im Gemeinderat", heißt es seitens der Stadt. Eine Entscheidung dürfte im Herbst fallen.

SPÖ kritisiert Gewinnerprojekt

Der Innsbrucker SPÖ-Chef, stellvertretende Vorsitzende des Bauausschusses und Gemeinderat Helmut Buchacher, zeigt sich über das Ergebnis des Architektenwettbewerbs für das Projekt rund um den Pema 3-Turm empört. Das Siegerprojekt überschreite mit über 35.000 Kubikmetern die Vorgaben der Stadt Innsbruck um 20 Prozent. Auch die vorgegebene Höhe werde mit 53 Metern deutlich überschritten, so Buchacher in einer Aussendung.

Von den 17 eingereichten Projekten habe sich gerade einmal ein Entwurf an die Vorgaben des Ausschusses gehalten.
Geht es nach dem SPÖ-Chef, dann könne das Projekt nicht einfach so durchgewinkt werden: Er erwarte mit Spannung die Stellungnahme des Innsbrucker Gestaltungsbeirates dazu.

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