Alkoholkonsum zwischen Lust und Frust

Die österreichweite Dialogwoche Alkohol findet in zahlreichen Veranstaltungen in Tirol ihren Niederschlag. Unter dem Motto „Wie viel ist zu viel?“ soll bis Freitag informiert und sensibilisiert werden.

In der Rathausgalerie in Innsbruck gibt es Montag, Dienstag und Freitag den Informationsstand „Wie viel ist zu viel?“, die Stadtbücherei wartet täglich bis einschließlich Samstag mit einem Büchertisch und Infos auf. Auch in der SVA gibt es täglich einen Info-Stand. Eine interaktive Möglichkeit gibt es am Donnerstagabend bei einem „Webinar“ für Eltern mit dem Titel „Über Alkohol reden“, dabei erhalten Eltern praktische Tipps, wie sie im Familienalltag einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol vorleben und ihre Kinder dabei unterstützen können, mit Alkohol selbstbestimmt umzugehen.

Tiroler Experten mit Zahlen und Merkmalen

In Tirol sind mindestens 30.000 Menschen alkoholsüchtig, rund 60.000 sind laut Experten alkoholgefährdet. Im Rahmen eines Pressegesprächs erläuterten Christian Haring, Obmann des Vereins sucht.hilfe BIN und Primar des Psychiatrischen Krankenhauses Hall in Tirol, Wolfgang Fleischhacker, Direktor des Departments für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Innsbruck und Gerhard Gollner, Leiter der Beratungsstelle kontakt & co die Grenzen zwischen risikoarmem und problematischem Konsum. Demnach gelten zum Beispiel 0,3 Liter Wein pro Tag bei Männern und 0,2 Liter Wein pro Tag bei Frauen als unproblematisch, mehr als 1,5 Liter Bier pro Tag bei Männern und mehr als ein Liter Bier pro Tag bei Frauen als gefährdend.

„Wenn Alkohol zum Medikament wird, zum Seelentröster, besteht die Gefahr, dass im Laufe der Zeit eine Abhängigkeit entsteht“, erläuterte Christian Haring. Alarmzeichen seien, wenn man in Situationen trinke, in denen man nicht trinken sollte oder nicht trinken möchte, wenn man bemerke, dass man Schuldgefühle wegen des Trinkens habe oder wenn man angesprochen werde. Weil Alkohol die Kritikfähigkeit nehme, bemerke man nicht, dass man auf einem problematischem Weg sei, so Haring.

Nationale Initiative zur Gesundheitsförderung

Initiiert wurde die Dialogwoche von der ARGE Suchtvorbeugung in Kooperation mit dem Bundesministerium für Gesundheit und Frauen, dem Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger und dem Fonds Gesundes Österreich. „Aus Sicht der Gesundheitsförderung geht es um einen bewussten Umgang mit dem Genuss- und Suchtmittel Alkohol“, betonte Klaus Ropin, Leiter des Fonds Gesundes Österreich.

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