Ex-Geschäftsführer klagt ÖVP-Wirtschaftsbund

Der ehemalige Geschäftsführer des Tiroler ÖVP-Wirtschaftsbundes Helmut Kern ging am Donnerstag vor Gericht gegen seine fristlose Entlassung vor. Bis zuletzt wurde vergeblich um eine außergerichtliche Einigung gepokert.

Turbulente Zeiten sind derzeit im Tiroler Wirtschaftsbund angesagt. Der Ex-Direktor trifft sich mit seinem ehemaligen Arbeitgeber vor Gericht. Es geht in diesem Prozess um insgesamt 700.000 Euro, die sich aus einer Abfertigung und einer Einmalzahlung plus Anspruch auf eine Sonderpensionn zusammensetzen.

Hörl stellte Kern dienstfrei

Letztes Jahr nach seiner Wahl zum Wirtschaftsbundobmann hat Franz Hörl (ÖVP) Direktor Helmut Kern gekündigt und bis Ende des Jahres dienstfrei gestellt. Am letzten Arbeitstag wurde Kern dann fristlos entlassen. Er soll sich über die vielen Jahre ein zusätzliches 15. Gehalt gegönnt haben, so der Vorwurf, den die Gegenseite immer wieder von sich weist. 21 Jahre lang habe man bei Helmut Kern nichts zu bemängeln gehabt, so sein Anwalt Markus Orgler. Auch das 15. Gehalt sei nie in Frage gestellt worden.

Sonderzahlungen müssen prinzipiell vom Vorstand des Wirtschaftsbundes abgesegnet werden. Es soll aber in der Ära Kern nie ein Vorstandsprotokoll angefertigt worden sein. Der Prozess wurde vertagt.