Andy Holzer startet erneut auf Mount Everest

Der blinde Osttiroler Bergsteiger Andy Holzer will im Frühjahr zu seinem dritten Versuch auf den Mount Everest starten. Er will als erster blinder Alpinist über die Nordroute den höchsten Berg der Welt besteigen.

Anfang April will Holzer in den Himalaya aufbrechen. Er beabsichtigt den 8.848 Meter hohen Berg von der chinesischen Nordseite aus zu besteigen. Der 50-Jährige wird von zwei Osttiroler Freunden, den Heeresbergführern Wolfgang Klocker und Klemens Bichler, während des Aufstiegs abwechselnd begleitet. „Einer geht mit mir, während der andere mein Backup ist. Er kann dann mit seiner Konzentration herunterschalten. Nach drei oder vier Stunden wird gewechselt“, schilderte Holzer im APA-Gespräch.

Gipfelbesteigung im Mai geplant

Falls Holzer den Gipfel „ohne Licht“, wie er betont, erreicht, ist er der erste Blinde, der den Everest über die Nordroute bestiegen hat und nach dem US-Amerikaner Erik Weihenmayer erst der zweite blinde Mensch, der auf dem höchsten Achttausender war. Weihenmayer bezwang den Gipfel am 25. Mai 2001. Holzer ist zuversichtlich, dass er es heuer schafft. „Ich bin relativ entspannt.“ Der Gipfelanstieg ist zwischen 15. und 25. Mai vorgesehen.

Andy Holzer

ORF

Höhensimulationszelt im Schlafzimmer

Obwohl der Osttiroler als Profi-Bergsteiger ohnehin viel Erfahrung hat und in guter körperlicher Verfassung ist, bereitet er sich mit Unterstützung modernster Technik auf die große Höhe vor. Sechs Wochen lang schläft er bis zu seiner Abreise in einem Höhensimulationszelt, das in seinem Schlafzimmer aufgebaut ist. „Heute Nacht habe ich das erste Mal zu Hause darin geschlafen. In der Früh ist es mir nicht gut gegangen. Ich wollte auf 2.000 Meter Höhe schlafen, das Gerät hat mir aber 4.500 Meter gegeben.“

Zwei Mal gescheitert

Die Einstellung des Hightech-Gerätes ist kompliziert, es erfordert noch an Übung. Zu seinem Trainingsprogramm zählen auch regelmäßige Skitouren.

Für Andy Holzer ist es der dritte Versuch den Mount Everest zu besteigen, nachdem ihn das Lawinenunglück von 2014 und die Erdbebenkatastrophe von 2015 zum Umkehren veranlasst hatten.

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