Drogenrückstände im Innsbrucker Abwasser

Forscher haben das Abwasser von Innsbruck auf Rückstände von Drogen untersucht. Gefunden wurden Spuren von Kokain, Ecstasy und Amphetaminen. Im europäischen Vergleich liegt Innsbruck im Mittelfeld.

Forscher der Score-Gruppe untersuchten Abwässer in europäischen Städten und ermittelten dadurch den Drogenkonsum der Bewohner. Bei Kokain haben demnach Antwerpen und London die Nase vorne. In Österreich wurden Innsbruck und Klosterneuburg getestet, ins Ranking gelangte aber lediglich die Tiroler Hauptstadt mit Platz 23. Die Forscher analysierten im März 2016 in über 50 Städten in 18 europäischen Ländern die Abwässer. Die Proben wurden auf Kokain, Amphetamine, Crystal Meth und Ecstasy untersucht.

Klärwerk Rossau

Hermann Hammer

Im Innsbrucker Abwasser finden sich reichlich Spuren von Drogen

Beim Kokain-Konsum liegen besonders Städte in West- und Südeuropa vorne. Betroffen sind vor allem Belgien, die Niederlande, Spanien und England. In der Mehrheit der osteuropäischen Städten wurden nur wenige Spuren von Kokain im Abwasser gefunden.

Innsbruck bei Amphetaminen weit hinten

Antwerpen liegt auch beim Konsum von Amphetaminen auf Platz eins, gefolgt von Dülmen in Deutschland. Innsbruck liegt auf der Skala weit hinten. Generell wurden die meisten Rückstände in Nordeuropa festgestellt, am wenigstens belastet war das Abwasser in südeuropäischen Städten.

Crystal Meth ist in Europa kaum verbreitet. Rückstände der Droge fanden die Forscher bisher vor allem im Osten. In Bratislava wurde demnach auch der höchste Wert gemessen. Neu war 2016, dass auch Nordeuropa -insbesondere Finnland - sowie in Ostdeutschland betroffen waren.

Bei Ecstasy auf Platz 21

Bei Ecstasy setzte sich der beobachtete Aufwärtstrend weiter fort. Spitzenreiter waren Eindhoven und Antwerpen. Innsbruck brachte es auf Platz 21. Den Forschern zufolge muss der Grund für die erhöhte Konzentration nicht unbedingt am zunehmenden Konsum liegen. Auch die Qualität könnte besser geworden sein.