JVA: Gewerkschaft fordert mehr Planstellen

Die Justiz-Gewerkschaft beklagt, dass sich die Übergriffe von Häftlingen auf Wachebeamte in der Justizanstalt Innsbruck häufen. Zur Entschärfung der Situation wurden sieben neue Planstellen ausgeschrieben, die Gewerkschaft fordert 15.

Für die Wachebeamten in der Justizanstalt Innsbruck gehört Risiko zum Berufsalltag. Denn in der Justizanstalt sind auch Schwerverbrecher, Mörder und Mitglieder von Terrormilizen inhaftiert. Die Situation habe sich in den vergangenen Monaten enorm verschärft, so Justizwache-Gewerkschafter Erich Kleinhans. Es gebe fast täglich Übergriffe von Häftlingen auf Bedienstete, sagt Kleinhans: „Die Exekutivbediensteten sind dadurch frustriert, manche resignieren.“

Justizwachebeamte gehen Gang entlang

ORF

Ihr beruflicher Alltag wird für einige Justizbedienstete immer belastender

Politik genehmigte sieben neue Planstellen

464 Häftlinge sitzen derzeit in der Innsbrucker Justizanstalt, 60 Prozent davon sind Ausländer, großteils aus dem nordafrikanischen Raum. Das Klientel und damit die Gewaltbereitschaft hätten sich verändert, sagt die Gewerkschaft. Der Personalmangel und die enorme psychische Belastung der Wachebeamten haben auch Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) auf den Plan gerufen. „Ich hab den Bundesminister eingeladen, damit er sich die Situation anschaut. Ich kann nicht haben, dass Justizbeamte angegriffen und verletzt werden und nicht getan wird. Es sind zwei zusätzliche Justizbeamte angestellt worden, die Ausschreibung für fünf weitere läuft“, sagt Platter.

Mehr Geld für Sicherheitsausrüstung

Es soll auch mehr Geld für Sicherheitsausrüstung zur Verfügung gestellt werden, zudem soll es mehr Beschäftigung für die Insassen geben. Sieben Planstellen seien ein guter Anfang, dabei dürfe es aber nicht bleiben, so Justizwache-Gewerkschafter Oliver Wille. Die Gewerkschaft fordert mindestens 15 Planstellen für Innsbruck. Justizanstaltsleiter Reinhard Potocnik beobachtet, dass immer mehr Justizwachebeamte Supervision in Anspruch nehmen: „Heute ist es ‚State of the Art‘, dass man sowas in Anspruch nimmt. Die Situation hat sich verändert und mit den Veränderungen gibt es immer größere Herausforderungen, auf die man reagieren muss.“

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