Amtsübergabe in der BH Schwaz

Nach 23 Jahren ist der langjährige Bezirkshauptmann von Schwaz, Karl Mark, am Montag in Pension gegangen. Für ihn war es ein „Traumberuf“, wie er sagt. Sein Nachfolger ist Michael Brandl.

Das Schöne am Beruf des Bezirkshauptmanns sei der unmittelbare Kontakt mit der Bevölkerung gewesen, sagt Mark. „Man steht in guten und in schweren Zeiten direkt an der Front, bei Problemen, aber auch wenn es ums Helfen geht und wenn es darum geht, schwierige Probleme zu lösen“, beschreibt er seinen Arbeitsalltag. Das Bild der Behörde habe sich in den vergangenen Jahren stark geändert. „Heute überwiegen Aufgaben im Umweltbereich, vor allem Aufgaben im sozialen Bereich und im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe“, so Mark.

BH Michael Brandl, LH Günther Platter und BH a.D. Karl Mark

Land Tirol/Die Fotografen

LH Günther Platter bedankte sich bei BH a.D. Karl Mark (rechts) und wünschte BH Michael Brandl (links) viel Erfolg

Ohnmacht bei Fall Luca

Letzteres ist auch die schlimmste berufliche Erinnerung des scheidenden Bezirkshauptmanns. Nach dem Tod des 17 Monate alten Luca durch schwere Misshandlungen seines Stiefvaters wurden gegen die Behörden schwere Vorwürfe erhoben. „Das macht einen sehr nachdenklich“, sagt Mark. „Trotz aller Vorsicht, trotz aller Möglichkeiten, die man ausgeschöpft hat, passiert es doch und man kann gewisse Sachen leider Gottes nicht verhindern. Da spürt man die Ohnmacht, was man nicht erreichen kann.“

BH Mark, BH Brandl

ORF

Nach 23 Jahren verlässt Mark die Bezirkshauptmannschaft Schwaz

Brandl setzt auf Bürgernähe

Sein Nachfolger, Michael Brandl, setzt auf Bürgernähe. Bezirkshauptmannschaften seien ein wichtiger Pfeiler in der Verwaltungsreform. „Gerade wenn es darum geht, mehr Bürgernähe zu leben, ist es sinnvoll, Zuständigkeiten ten­den­zi­ell weg vom Amt der Landesregierung raus in die Bezirke zu geben, weil diese näher am Bürger sind. Ich glaube dass das so kommen wird und auch sinnvoll ist“, fasst Brandl sein Amtsverständnis zusammen - Neuer Bezirkshauptmann für Schwaz.

Brandl war Manager bei der Tirol Werbung, vorher war er für die Tiroler Landesverwaltung als Verwaltungsjurist tätig. Der 48-Jährige ist verheiratet und hat drei Kinder.