Frauenorden: Sozial aktiv trotz hohen Alters

In Tirol gibt es noch 300 Ordensschwestern. Die meisten von ihnen sind bereits im Pensionsalter, trotzdem engagieren sich viele von ihnen stark im sozialen Bereich. Drei Schulschwestern im Kloster Pfaffenhofen betreuen Flüchtlingskinder.

Sie sind die letzten drei ihres Ordens in Tirol: Schwester Agnes, Schwester Renate und Schwester Judit sind seit vielen Jahren im Kloster Pfaffenhofen zuhause. Als Erzieherinnen, Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen begleiteten sie über die Jahre viele Generationen an Kindern und Jugendlichen. „Wir haben sie durch Liebeskummer und Hausaufgaben begleitet“, schmunzelt Schwester Renate.

Schulschwestern des Ordens Pfaffenhofen

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Schwester Judit, Schwester Agnes und Schwester Renate sind seit fast fast 60 Jahren im Kloster Pfaffenhofen zuhause

Vor 160 Jahren kam der Orden nach Tirol. Den Schulschwestern war es immer wichtig, mit der Zeit zu gehen. „Vom Anfang an haben wir gesagt, wir wollen nicht im Mittelalter feststecken. Wir wollen mit den Kindern mitleben“, erzählt Schwester Renate. Und so waren die Schwestern mit den Kindern der Schulen und Internate in Pfaffenhofen eislaufen, skifahren oder rodeln. Sie betreuten und unterstützten auch viele karitative Einrichtungen wie das Haus Terra in Landeck.

Bildung als Ordensziel

Die Ordensschwestern setzten sich immer stark für Bildung und Erziehung ein. „Unsere Gründerin hat ursprünglich gesagt, wenn wir für Frauen und Kinder etwas tun, wenn die Bildung bekommen, das verändert die Gesellschaft“, sagt Schwester Judit.

Daran halten die drei Schulschwestern heute immer noch fest. Mit Herbst wird die letzte schulische Einrichtung in einem Gebäude des Ordens, die humanberufliche Schule in Pfaffenhofen, nach Innsbruck verlegt. Dennoch wollen die Schwestern in Pfaffenhofen im kleinen Rahmen weiterhin etwas zur Bildung beitragen.

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Zuflucht in einem Tiroler Kloster

Die Schulschwestern in Pfaffenhofen kümmern sich seit Jänner um sieben Kinder und ihre Eltern. Zu Beginn waren die Schwestern skeptisch, ob sie es wirklich schaffen. Aber jetzt freuen sie sich über die neue Herausforderung.

Neue Aufgabe Flüchtlingsfamilie

Im Jänner nahmen die Schwestern eine syrische Flüchtlingsfamilie mit sieben Kindern im Kloster auf. Nicht ohne Zweifel, erzählt Schwester Agnes: „Zuerst haben wir wirklich Bedenken gehabt, ob wir das noch schaffen. Sieben Kinder waren uns zuerst zu viel. Als sie aber vor der Haustür gestanden sind, ist uns das Herz aufgegangen. Da hätten wir mit der Familie weinen können.“

Schulschwestern gemeinsam mit syrischer Familie

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Die syrische Familie bringt Leben in das Kloster Pfaffenhofen

Mit ihrer langjährigen Erfahrung als Erzieherinnen und Lehrerinnen helfen die Ordensschwestern heute den syrischen Kindern beim Verarbeiten ihrer traumatischen Erlebnisse sowie beim Erlernen der neuen Sprache. Die Begleitung der syrischen Flüchtlingsfamilie ist eine neue Aufgabe, die Herausforderung aber auch Spaß mit sich bringt, sind sich die Schwestern einig. „Ein bissl macht es wieder jung“, schmunzelt Schwester Agnes.

Schulschwester beim Lernen mit Kindern

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Gemeinsam mit den Schulschwestern lernen die Kinder deutsch