Impfung gegen Parkinson im Test

An der Innsbrucker Klinik läuft derzeit eine Studie zur Impfung gegen Parkinson („Schüttellähmung“). Erkenntnisse dazu werden am Mittwoch bei der Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie (ÖGN) in Innsbruck präsentiert.

Es gibt Hinweise darauf, dass der Morbus Parkinson seinen Ursprung im Darm mit „infektiösen“ Proteinen hat, hieß es bei einer Pressekonferenz der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie (ÖGN). In Innsbruck läuft eine Studie mit 32 Parkinson-Patienten, die eine Impfung gegen das Parkinson Protein Alpha-Synuclein erhalten. Der Impfstoffkandidat wird derzeit im Rahmen des EU-geförderten Projekts SYMPATH an zwei Zentren - neben Innsbruck auch noch in Wien- geprüft. Bei der Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie geht es auch um völlig neue Erkenntnisse zur Entstehung neurodegenerativer Erkrankungen.

Unterstützt wird die Innsbrucker Klinik für Neurologie dabei von der Michael J. Fox Stiftung, die von dem „Zurück in die Zukunft“ - Star im Kampf gegen Parkinson ins Leben gerufen wurde.

Immunisierung als Strategie

Bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer gibt es nicht nur neue Einsichten in das Krankheitsgeschehen, die innovative Wege für Diagnose und Behandlung eröffnen, sondern auch Fortschritte bei der Entwicklung effektiver Impfstrategien. Eine der derzeit erforschten therapeutischen Strategien bei Parkinson zielt darauf ab, die pathologische Verklumpung von alpha-Synuclein und den Weitertransport des krankhaft veränderten Proteins von Zelle zu Zelle zu blockieren. Ein Ansatz, der unter anderem vom in Wien ansässigen Biotech-Unternehmen Affiris entwickelt wurde und auf einer Immunisierungsstrategie beruht.

Vorerst aber müssen Untersuchungen an den Patienten durchgeführt werden, um diese These zu überprüfen. Von einem Beweis der Wirksamkeit der Impfung gegen Morbus Parkinson ist man damit aber noch weit entfernt. Nicht immunologische Veränderungen, sondern direkte Auswirkungen auf das Fortschreiten der Erkrankung wären gefordert.

Die Parkinson-Krankheit betrifft rund zwei Prozent der Personen über 65 Jahren, in Österreich sind derzeit geschätzt 16.000 Menschen betroffen. Experten gehen davon aus, dass sich bis 2030 die Zahl der Erkrankten zumindest verdoppelt.

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