Schneemangel: Verletzungsrisiko ist Privatsache

Geraten Skifahrer derzeit über die Kunstschneepisten hinaus, stürzen sie oft in schneefreies Gelände. Skigebiete müssten dennoch keine besonderen Sicherungsmaßnahmen ergreifen, sagen Juristen.

Besonders in tiefer gelegenen Skigebieten präsentieren sich die Pisten derzeit zweifärbig: Ein weißes Kunstschneeband zieht sich über braune Hänge bis ins Tal. Mit Hilfe von Schneekanonen ist es vielen Skigebieten gelungen, irgendwie eine Abfahrt zu ermöglichen. Gerät ein Skifahrer von der Piste ab, dann gibt es derzeit immer wieder schwere Verletzungen. Denn Schnee als Aufprallschutz fehlt besonders in tiefen Lagen.

Besondere Sicherung „wäre unzumutbar“

Dass Skigebietsbetreiber ihre Pisten deshalb besonders absichern müssten, sieht der Innsbrucker Rechtsanwalt Andreas Ermacora nicht. Das wäre unzumutbar, sagte er im ORF-Gespräch. Jeder Skifahrer müsse sich derzeit im Klaren darüber sein, dass ein erhöhtes Gefahrenpotenzial durch den fehlenden Schnee bestehe. Fahrweise und Geschwindigkeit müssten deshalb dementsprechend angepasst werden. Zu appellieren sei an die Eigenverantwortung der Skisportler, so Ermacora.

In einigen Tiroler Skigebieten hat der reguläre Skibetrieb noch nicht begonnen. Wo Kunstschneepisten entstanden, passierten auch schon teils schwere Unfälle. In Sölden z. B. kollidierten Skifahrer, ein Snowboarder stürzte in Obergurgl ab - mehr dazu in Drei Schwerverletzte bei Pistenunfällen.