Zillertalbahn bald mit Elektromotor

Die Zillertalbahn soll von Dieselantrieb auf Elektromotoren umgestellt werden. Dadurch soll aus der Nostalgiebahn ein modernes Nahverkehrsmittel werden und die Bahn eine Alternative zur Straße werden, so die Vorstellung der Landesregierung.

Die technisches Lebensdauer der jetzigen Fahrzeuge ist mit 2020 erreicht. Die Motoren können nicht mehr ersetzt werden. Nun ist geplant, eine neue elektrifizierte Fahrzeugflotte anzuschaffen. Die Landesregierung will die Bahn von fossilen Treibstoffen auf den erneuerbare Energieträger Strom aus Wasserkraft umstellen. Weiter verwendet werden soll die bestehende Schmalspurtrasse. Das neue Konzept mit dem Titel „Zukunft Zillertalbahn 2020+“ hat die Landesregierung am Dienstag beschlossen.

Straße soll durch neue Bahn entlastet werden

„Dies ist ein weiterer Meilenstein hinsichtlich des Ausbaus und der Attraktivierung des öffentlichen Personennahverkehrs“, sagt Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP). Das gelte für die einheimische Bevölkerung und Gäste gleichermaßen. Im Ziller-, Tuxer- und Gerlostal leben 35.000 Menschen. Weiters stehen 50.000 Gästebetten in der Region zur Verfügung. „Mit dem Beschluss wird der Grundstein gelegt, um langfristig die Zillertalbahn zur Hauptschlagader des öffentlichen Verkehrs im Tal zu machen“, meint Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe (Grüne).

Von der Bahn auf die Piste

Das Konzept „Zukunft Zillertalbahn 2020+“ sieht auch eine Anbindung der Bahn an die Skigebiete vor. „Nur wenn wir das schaffen, werden Tagesgäste staufrei per Bahn zum Skifahren ins Zillertal kommen oder Urlauber innerhalb des Tals vom Auto auf den Zug umsteigen“, sagt der für Straßen zuständige Landesrat Josef Geisler (ÖVP).

Die B169, Zillertalstraße, ist an der Kapazitätsgrenze. Durchschnittlich wurden an der Zählstelle beim Brettfalltunnel im vergangenen Jahr 18.000 Fahrzeuge gezählt. An Spitzentagen sind es 27.000 Fahrzeuge. Die Belastungsgrenze liegt bei 25.000 Fahrzeugen.

Finanzierung noch nicht geklärt

Noch unklar ist die Finanzierung: Das Projekt wird nach einer ersten Schätzung des Landes 156 Millionen Euro kosten. Das Land will auch den Bund, die Anrainergemeinden, Tourismusverbände und Seilbahner im Zillertal zur Mitfinanzierung gewinnen.