Natura 2000: Ganze Isel nominiert

Trotz heftiger Proteste in Osttirol werden fast die ganze Isel und fast alle Zubringer als Natura-2000-Gebiet nominiert. Das hat die Tiroler Landesregierung in ihrer Sitzung am Dienstag beschlossen. Nicht nominiert wurde der Piz Val Gronda bei Ischgl.

Natura 2000 und die Isel war bei der Regierungssitzung eines der Hauptthemen. Umweltlandesrätin Ingrid Felipe (Grüne) informierte ihre Kollegen, dass der Brief mit den nominierten Gebieten nach Brüssel abgeschickt worden ist. Die Gebiete liegen neben Osttirol auch in Nauders und Tarrenz. Die Regierung bleibe bei ihrem Plan, erklärte Felipe. Nominiert werde der gesamte Lauf der Isel von den Umbalfällen bis zur Stadtgrenze von Lienz, der Oberlauf der Schwarzach und des Kalser Baches.

Platter: Nicht über Grundeigentümer hinweg

Ausgenommen in Osttirol vom Natura-2000-Gebiet sind Radwege, Güterwege und Sportplätze. Ganz wichtig aus Sicht von Landeshauptmann Günther Platter ist, dass nur das öffentliche Wassergut, also der Fluss als Natura-2000-Gebiet, nominiert worden sei. Man habe prinzipiell vereinbart, nicht über Grundeigentümer drüberzufahren. Ischgl habe sich eindeutig geäußert, dass man keine Natura-2000-Ausweisung haben wolle, „dem sind wir jetzt einmal gerecht geworden, aber ich glaube es ist gut, wenn weiter gehende Gespräche geführt werden“. Mit Ischgl ist ein Teil das Piz Val Gronda und ein Tal gemeint.

Von Seiten der EU-Kommission werden noch in diesem Jahr Experten vor Ort die nominierten Natura-2000-Gebiete prüfen. Mitte nächsten Jahres könnte die Verordnungen dann erfolgen.

Keine klaren Aussagen gab es bei der Pressekonferenz am Dienstag zur Frage nach der Möglichkeit von Kraftwerken. Platter und Felipe waren diesbezüglich ausweichend und sagten, es gebe klare Bedingungen, ob ein Kraftwerk gebauten werden könne. Felipe sagte, Natura 2000 dürfe nicht als Kraftwerksverhinderungsinstrument verstanden werden, da es darum gehe, den Lebensraum zu schützen. Die Regierung hob am Dienstag mehrfach das Beispiel Lechtal hervor, hier hatte es bei der Ausweisung als Natura-2000-Gebiet auch massive Proteste gegeben und heute ist es ein beliebter Erholungsraum.

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