Studie: Gebildete betreiben mehr Sport

Die sportliche Aktivität hängt entscheidend mit dem Ausbildungsgrad zusammen. Das besagt eine Studie, die Ende November bei einem Kongress der Österreichischen Sportwissenschaftlichen Gesellschaft präsentiert wurde.

Je höher die Ausbildung, desto sportlicher verhält sich eine Person. Auf diese Formel lässt sich die Studie zusammenfassen. 91,6 Prozent der Absolventen einer Universität betreiben selten, aber wenigstens ab und zu Sport. Je niedriger die höchste abgeschlossenen Ausbildung, desto niedriger ist auch der Anteil derer, die selten, aber wenigstens ab und zu Sport betreiben.

Umgekehrt ausgedrückt kommen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass die sportliche Betätigung umso seltener ist, je niedriger die Ausbildung ist. Befragte, die als höchste abgeschlossene Ausbildung die Pflichtschule haben, stellen den höchsten Anteil (37,5 Prozent) derer, die überhaupt nie Sport betreiben. Akademiker haben den niedrigsten Anteil (8,4 Prozent) an nie sportelnden „Couch-Potatoes“.

Grafik: Ausbildungsniveau und sportliche Aktivität

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Die Sportlichkeit steigt mit dem Ausbildungsgrad

Dieses Bild wurde auch bestätigt, als die Forscher die Frequenz näher definierten: 68,4 Prozent der Uniabsolventen betreiben „drei Stunden Sport oder mehr pro Woche“, bei Maturanten sind es 42,6 Prozent, bei Lehrlingen und Pflichtschulabsolventen nur mehr 25 Prozent.

Nicht berücksichtigt wurde in der Fragestellung der Wissenschaftler, ob körperliche Betätigung für den jeweiligen Beruf eine Rolle spielt.

Schwimmen, Laufen, Skifahren

In der Beliebtheitsskala der Sportarten rangiert bei der präsentierten Studie Schwimmen vor Laufen, Skifahren, Wandern und Radfahren. Vier dieser Sportarten finden sich auch bei vergleichbaren Studien in der Schweiz und in Deutschland unter den Top Fünf, in diesen Nachbarländern beliebt ist aber auch Fitness- bzw. Fitnessgymnastik, was in Tirol praktisch keine Rolle spielt.

Rodeln, Klettern, Skitouren sind Sportarten, die bei der Tiroler Studie immer noch unter den ersten zehn gereiht werden, dafür in den Nachbarländern so wenig praktiziert werden, dass sie in das Ranking von Vergleichsstudien gar nicht hinein amen.

Sport ist in Tirol Teil der Alltagskultur

Tirols Bevölkerung ist im Österreich-Vergleich die sportlich aktivste. Auch im Gegensatz zur Schweiz oder zu Deutschland ist in Tirol der Anteil derer, die Sport betreiben, wesentlich höher.

Die Untersuchung wurde mittels eines digitalen Fragebogens durchgeführt, befragt wurden 451 Personen zwischen Ende Mai und Ende Juni, die Hälfte stammt aus Innsbruck, ein Drittel aus anderen Tiroler Gemeinden. Knapp 40 Prozent der Befragten sind zwischen 20 und 29 Jahre alt, 53 Prozent der Interviewpartner sind Frauen, 47 Prozent Männer.