Handel vor Weihnachten verhalten optimistisch

Verhaltenen Optimismus gibt es im Tiroler Handel in Hinblick auf das heurige Weihnachtsgeschäft. Laut Umfragen wollen die Tiroler zwar etwas weniger für Geschenke ausgeben als im Vorjahr, dennoch gibt es gerade im Handel immer wieder positive Überraschungen.

Mit aktuell über 31.000 Mitarbeitern erzielt der Tiroler Einzelhandel einen Jahresumsatz von rund sechs Milliarden Euro. Eine besonders umsatzstarke Zeit erwarten viele Betriebe für das Weihnachtsgeschäft, vor allem im Spielwarenhandel, bei Uhren und Schmuck, im Papier- und Buchhandel sowie im Elektrohandel und vor allem auch im Modehandel.

Mode und Accessoires führ Geschenkliste an

Am öftesten werden laut KMU Forschung Austria zu Weihnachten Bekleidung und modische Accessoires geschenkt. Dementsprechend wichtig ist das Weihnachtsgeschäft auch für diese Branche. Peter Zelger, Obmann des Tiroler Modehandels, meint dazu: „Obwohl das wirtschaftliche Umfeld in den letzten Jahren und speziell in den letzten drei Monaten unwirtlich geworden ist, lässt sich beim Konsumenten der Wunsch nicht verdrängen, zu Weihnachten seinen Liebsten – und damit auch sich selbst - eine Freude zu bereiten.“

Sportartikel will mit Innovationen punkten

Das Weihnachtsgeschäft spielt auch im Tiroler Sportartikelhandel, der rund ein Drittel seines Umsatzes mit Wintersportware macht, eine große Rolle. „Nach einem schneearmen und warmen vergangenen Winter haben die Kunden einige Kaufabsichten zurückgestellt, die jetzt nachgeholt werden. Deshalb haben wir für die Wintersaison und speziell für Weihnachten durchaus hohe Erwartungen“, erklärt Katrin Brugger, Sprecherin des Tiroler Sportartikelhandels.

Während im alpinen Skilauf die so genannten Rocker-Ski immer beliebter werden, wird im „nordischen Bereich“ gewissermaßen ein neues Zeitalter eingeläutet: Ein in den Ski eingearbeitetes Fell ermöglicht den klassischen Langlauf ohne kompliziertes und aufwändiges Wachsen. Weiter im Aufwind befindet sich unterdessen der Skitourensport. Brugger dazu: „Hier haben wir einen stetig wachsenden Markt. Rund 54.000 Paar Tourenski werden in Österreich pro Jahr verkauft – Tendenz steigend, weil sich Skitourengehen immer mehr zum Familiensport entwickelt.“

Einzelhandel besteht trotz Internet

Meinungsforscher haben herausgefunden, dass zu Weihnachten Bekleidung und modische Accessoires am häufigsten geschenkt werden. Laut Martin Wetscher, Obmann der Sparte Handel, ist das Einkaufen per Internet ein harter Konkurrent für den Einzelhandel, aber:"Das Szenario, dass das Internet den Handel auffrisst, hat sich nicht bewahrheitet. Die Stimmung, zu einem Händler zu gehen, um sich beraten zu lassen oder der Duft der Zimtsterne in den Geschäften haben keine IP-Adresse."

Konsumenten wollen um 20 Euro weniger ausgeben

370 Euro haben Tiroler im Schnitt im Vorjahr für Weihnachtsgeschenke ausgegeben, heuer sollen es laut Umfrage der KMU-Forschung Wien mit 350 Euro etwas weniger sein. Meinungsforscher Ernst Gittenberger, der Unternehmer und Konsumenten in Tirol befragt hat, weiß aus Erfahrung, dass das Weihnachtsgeschäft nicht unbedingt der allgemeinen Konjunkturentwicklung folgt.

Im letzten Jahr etwa gab es in Tirol - trotz ursprünglich gedämpfter Erwartungen - letztlich ein Umsatzplus von einem Prozent für den Tiroler Einzelhandel.