Cortina will mutterlose Jungbären aufnehmen

Die Dolomiten-Ortschaft Cortina d’Ampezzo hat sich bereit erklärt, die beiden Jungen der verendeten Bärin Daniza aufzunehmen. Die Bärin war bei einem umstrittenen Einfangversuch nicht mehr aus der Narkose aufgewacht.

Die Gemeinde Cortina d’Ampezzo will den jungen Bären bis zu acht Monate lang ein geschütztes Gelände anbieten und die Kosten für die beiden mutterlosen Tiere übernehmen, berichteten italienische Medien. Vor dem Tod von Daniza gelang einem Mitarbeiter des Bärenschutzprojektes „Life Ursus“ folgende Aufnahme:

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Die zwei Bären sind einige Monate alt, und es ist nicht sicher, dass sie es in freier Wildbahn allein schaffen. Es brauche ein Protokoll, wie vorzugehen sei, betonte der Trentiner Landeshauptmann Ugo Rossi. Die Jungbären sollten in ihrem natürlichen Ambiente aufwachsen, so Rossi.

Ausgestopftes Muttertier im Museum

Ihre ausgestopfte Mutter Daniza könnte im Trienter Naturmuseum „Muse“ ausgestellt werden. „Sie soll Symbol sein für das schwierige Zusammenleben zwischen Mensch und Natur“, sagte Museumsdirektor Michele Lanzinger.

Die Bärin Daniza, die im August einen Schwammerlsucher im Trentino angegriffen und verletzt hat, war an einer Narkose gestorben - mehr dazu in Bärin biss im Trentino Schwammerlsucher und Bärin Daniza bei Narkose gestorben. Zuvor war eines ihrer beiden Jungen gefangen und mit einem Sender ausgestattet worden.

Bärin Daniza mit ihren Jungen

ORF

Bärin Daniza mit ihren Jungen

Während das Umweltministerium gemeinsam mit den Trentiner Behörden wiederholt die Notwendigkeit betont hatte, die 18 Jahre alte Bärin einzufangen und sie in ein geschütztes Gelände zu bringen, hatten Umweltaktivisten gefordert, dass Daniza mit ihren Jungen in Freiheit leben solle. Am Samstag findet in Trient ein Protest von Umweltschützern gegen Danizas Tötung statt.

Bärenschutzprojekt ausweiten

Der Trienter Landeshauptmann Ugo Rossi betonte, er wolle sicherstellen, dass die Anzahl der Bären im Trentino nicht überproportional wachse. „Daher sollten das Projekt zum Bärenschutz ‚Life Ursus‘ ausgeweitet und vor allem die Nachbarprovinzen einbezogen werden“, sagte der Landeshauptmann. Zuletzt hatte sein Stellvertreter, Alessandro Olivi, gefordert, dass die Verantwortung für die Bären auf Nachbarregionen wie Südtirol, Veneto, Lombardei, Friaul, aber auch Österreich und die Schweiz aufgeteilt werde.