Gedenken: NS-Widerstand im Waldhüttl

Das Waldhüttl oberhalb des Innsbrucker Stadtteils Mentlberg war im Zweiten Weltkrieg ein Ort des Widerstands. Vor 75 Jahren hatte dieser Krieg begonnen. Am Montagabend wurde im Waldhüttel des Widerstandskämpfers Heinz Mayer gedacht.

Das Stift Wilten hat das Waldhüttl kostenlos der Vinzenzgemeinschaft zur Verfügung gestellt. Nachdem viele freiwillige Hände geholfen haben, dient es heute als Unterkunft für Pilger und jene die keine Bleibe haben.

Das Waldhüttl ist aber auch ein wichtiger historischer Ort. Es diente in einer dunklen Zeit als Stütz- und Sammelpunkt für jene, die gegen das neue Regime kämpften. Viele haben damals gejubelt und nur wenige Widerstand geleistet. Die meisten davon haben ihr Leben dafür geopfert, wie Jussuf Windischer von der Vinzengemeinschaft erzählt.

Heinz Mayers Witwe erzählt

Einer der wenigen Widerstandskämpfer war der Halbjude Heinz Mayer. In Innsbruck traf der ORF Tirol am Montag dessen Witwe Greta Mayer. Das Waldhüttl kenne sie nur aus Erzählungen ihres Mannes.

Mayer überlebte KZ Buchenwald

Der Widerstand brachte viel Leid und allzuoft den Tod. Heinz Mayer etwa wurde ins sogenannte Arbeitserziehungslager Reichenau und dann ins KZ Buchenwald deportiert. Schwer gezeichnet hat er das KZ überlebt. Zeit seines Lebens hielt er engen Kontakt zu israelitischen Kultusgemeinde und leistete vieles im Dienst der Erinnerung.

Eine Gedenktafel erinnert seit Montagabend beim Waldhüttl an ihn und die vielen anderen, gewidmet vom Bund der Sozialdemokratischen Freiheitskämpfer und der Vinzenzgemeinschaft.

„Innsbrucker mussten vom Arbeitslager wissen!“

In einem „Tirol heute“-Bericht erzählte Heinz Mayer einst über seinen Widerstand und die persönlichen Folgen für ihn. Vor allem die Zeit im Arbeitslager Reichenau, sei schlimm gewesen. Unter intensiver und brutaler SS-Aufsicht mussten harte und teilweise erniedrigende Arbeiten geleistet werden.