Bergwacht im Kampf gegen Neophyten

Pflanzen, die in einem Gebiet wachsen, in dem sie ursprünglich nicht heimisch waren, sind in Tirol in den letzten Jahren immer mehr zur Plage geworden. Sie überwuchern unbewirtschaftete Flächen und verdrängen heimische Pflanzen. In Häselgehr kämpft man gegen die sogenannten Neophyten an.

Immer mehr Fläche erobern die Neophyten Jahr für Jahr. Neophyten, wie das rosa, purpurot oder weiß blühenden indische Springkraut, sind Pflanzen, die sich durch direkte oder indirekte menschliche Mithilfe in fremden Gebieten ansiedeln. Durch die Verdrängung der heimischen Pflanzen verwandeln sich oft riesige Fläche zu einer ungewollten Monokultur. Die Bergwacht Häselgehr kämpft im Naturpark Lechtal schon seit Jahren erfolgreich gegen die Invasion an.

Springende Samen

„Mir ist aufgefallen, dass sie dort aufgegangen sind, wo ursprünglich Gartenabfälle deponiert wurden“, sagt Helmut Friedle von der Bergwacht Häselgehr. Die rasante Verbreitung habe auch mit den springenden Samen zu tun. „Es heißt nicht umsonst Springkraut. Wenn man die Samen berührt, dann springen sie bis zu zwei, drei Meter weg,“ so Friedle.

Das heimische Springkraut kommt zurück

Bereits zum vierten Mal beseitigen die Männer der Bergwacht das Springkraut im Auwald neben dem Lech. Wichtig sei es, die Pflanzen vor der Samenbildung auszureißen, so Helmut Friedle. Die Pflanzen werden ausgerissen und auf einen asphaltierten Platz gelegt, um die weitere Verbreitung der Pflanzen zu verhindern. Die Pflanzen, die bereits Samen tragen, werden sofort nach dem Ausreißen in einen Plastiksack gesteckt. So können die Samen nicht auf den Boden springen. Sobald die Pflanzen getrocknet sind, werden sie verbrannt.

Man habe die Lage gut unter Kontrolle, so Friedle. Auffällig sei, dass das heimische Springkraut durch das Entfernen der Neophyten wieder vermehrt wachse.