WWF: Kraftwerks-Ausbau der TIWAG desaströs

Am Mittwoch haben mehrere Umweltorganisationen bei einer Pressekonferenz scharfe Kritik an den Ausbauplänen von Kraftwerken der Tiroler Wasserkraft (TIWAG) geübt. Rund 180 Hektar Feuchtgebiete, Moore, Trockenrasen und Flüsse sollen verbaut werden.

Der geplante Ausbau von Wasserkraft ist „energiepolitisch veraltet, ökologisch desaströs, rechtlich fragwürdig und demokratiepolitisch bedenklich", erklärten Sprecher von WWF und Global 2000 bei der Pressekonferenz in Innsbruck. Den TIWAG-Kraftwerken sollen 180 Hektar Feuchtgebiete, Moore, Trockenrase, Flüsse, Bäche und Auen zum Opfer fallen, so Thomas Diem vom WWF. Die TIWAG hat in einem wasserwirtschaftlichen Rahmenplan zwar ökologische Ausgleichsmaßnahmen vorgeschlagen, diese seien laut Diem aber nicht geeignet.

Ausbaupläne veraltet

Als „veraltet und wirtschaftlich nicht sinnvoll“, bezeichnet Reinhard Uhrig von Global 2000 die Ausbaupläne. Die Entwürfe stammen aus dem Jahr 2008, noch bevor Deutschland mit dem Atom-Ausstieg begonnen hat. Die Preisunterscheide zwischen dem billigen Nachtstrom und dem teuren Mittagsstrom aus Wasserkraft gebe es nicht mehr. Auch aufgrund des Ausbaus von Sonnenkraftwerken.

Appell an Politik

„Wir erwarten uns von der Tiroler Landesregierung und ganz besonders von den Grünen eine negative Stellungnahme zu den Ausbauplänen der TIWAG bei Umweltminister Andrä Rupprechter“, sagt der Leiter des WWF, Christoph Leiter. Der Umwelt- und Energiesprecher der Grünen, Landtagsabgeordneter Gebi Mair erklärte, es sei bereits eine kritische Stellungnahme beim Ministerium eingegangen.