„Nummerntafeln“ für Pferde

Immer öfter kommt es in Tirol zu gefährlichen Situationen bei Begegnungen zwischen Reitern und Spaziergängern. In Mils bei Hall werden daher alle Pferde mit Plaketten gekennzeichnet.

In den vergangenen Jahren entstanden gerade im Großraum Innsbruck zahlreiche größere und kleinere Reitställe. Weil dadurch auch immer mehr Reiter auf Wegen und Straßen unterwegs sind, ergeben sich zum Teil gefährliche Situationen bzw Konflikte mit nicht Reitern.

Die meisten Reiterinnen und Reiter wollen ihre Pferde nicht nur in Reitplätzen und -hallen bewegen, sondern auch in freier Natur. Auf Straßen und Wegen sind Pferde bestenfalls geduldet, auf den Wiesen, Feldern und im Wald ist Reiten verboten. Zudem werden immer mehr Strecken mit Reitverboten ausgewiesen.

Miteinander von Reitern und Spaziergängern

Tirols längstes offizielles Reitwegenetz ist 35 Kilometer lang und erstreckt sich im östlichen Mittelgebirge. 50 Euro bezahlen die Reiter dafür im Jahr. Nach jahrzehntelangen Verhandlungen mit Grundstücksbesitzern sind die Erfahrungen mit dem Reitwegenetz aber sehr gut, berichtet der Obmann des Vereins Reitwegenetz östliches Mittelgebirge, Roland Geir. Wichtig sei das Miteinander von Reitern und anderen, die den Weg benützen würden.

Reiter in Mils wollen gutes Miteinander fördern

Nicht immer verlaufen Begegnungen zwischen Reitern und anderen Personen freundlich und rücksichtsvoll. Um schwarze Schafe zu erkennen und um ein gutes Miteinander zu fördern, will man in Mils bei Hall einen neuen Weg gehen und ein Plakettensystem einführen, erklärt Julia Thiefenthaler von der Initiative „Organisiertes Reiten in Mils.“

Jäger wollen möglichst keine Pferde im Wald

Wenig Freude mit Reitern haben von jeher Förster und Jäger. Grundsätzlich ist das Reiten im Wald gesetzlich verboten, außer der Waldeigentümer erlaubt es ausdrücklich und vertraglich abgesichert. Obwohl sich das Wild von Reitern, die sich ruhig im Schritt nähern, kaum beunruhigen lässt, wollen auch die Jäger die Pferde nicht im Wald haben. Grund sei, dass selten ein Reiter alleine unterwegs sei und bei mehreren Reitern oft noch ein Hund dabei sei, begründete der Aufsichtsjäger von Absam, Markus Kienast, seine reservierte Haltung.

Verhaltensregeln für Pferdehalter

Nach Auskunft der Polizei gibt es derzeit kaum Anzeigen gegen Reiter. Damit es beim Ausreiten im engen Tiroler Siedlungsraum möglichst wenige Konflikte zwischen allen Beteiligten gibt, hat der Pferdesportverband Verhaltensregeln, ähnlich jenen der FIS-Pistenregeln aufgestellt. Ganz oben auf der Liste steht, dass Reitern Nicht-Reitern grundsätzlich im Schritt begegnen müssen.