Jogginghosen-Verbot an Innsbrucker Schule

Ein neuer Dresscode sorgt in einer Innsbrucker Schule für Diskussionsstoff. In der Handelsakademie und Handelsschule hat die neue Direktorin ein Jogginghosenverbot erlassen. Sie verweist auf die Anforderungen einer berufsbildenden Schule.

Cool und bequem in der Jogginghose zum Unterricht zu schlendern gehört ab sofort in der Innsbrucker Handelsschule bzw. Handelsakademie der Vergangenheit an. In einer Checkliste wird darauf hingewiesen, dass Jogginghosen künftig nicht mehr erwünscht sind. „Von allen SchülerInnen wird ein gepflegtes Äußeres verlangt (keine Jogginghose)“, heißt es darin. Das sorgt bei den SchülerInnen für ausreichend Diskussionsstoff.

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Die Direktorin hofft, die SchülerInnen im Gespräch überzeugen zu können: „Wir sind ja eine berufsbildende Schule, die für die Wirtschaft ausbildet. Dort wird von unseren AbsolventInnen nicht nur die Wirtschaftskompetenz verlangt, sondern auch die sogenannten Soft-Skills. Da gehören natürlich angemessene Kleidung und gutes Auftreten dazu.“

„Codes müssen akzeptiert werden“

Angemessene Kleidung hält auch Erziehungsberater Peter Stanger für eine Notwendigkeit: „Grundsätzlich haben beide Recht. Es geht ja nicht nur um persönliche und berufliche Identität, es geht um ein Hineinwachsen in die Gesellschaft. Da geht es auch darum, Codes zu akzeptieren. Bei Verhandlungen werde ich einen Anzug mit Krawatte anziehen und keine Lederhose. Wenn ich zu einem Trachtenfest gehe, ziehe ich eine Lederhose an.“

Sendungshinweis:

„Tirol heute“, 18. 09. 2013
19.00 Uhr, ORF2

Widerstand werde es freilich weiterhin geben, merkt er an. Da dürfte er wohl Recht behalten. „In die Arbeit werde ich dann mit angemessener Kleidung gehen. In die Schule gehe ich mit einem Jogger – das sind zwei verschiedene Welten.“, sagt ein Schüler.

Missachtung des Verbots bleibt straffrei

„Wenn man dann das erste Mal in einem Anzug ist und man nur gewohnt ist, sich in Jogginghosen zu bewegen, dann wirkt man steif und nicht authentisch. Dann macht man auch keinen so guten Eindruck. Deshalb üben wir in der Schule schon für die Praxis.“, glaubt hingegen die Direktorin. Strafen sind übrigens keine angedroht.

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