Konkrete Pläne für Sanna-Kraftwerk
Sieben Gemeinden, darunter Pians, Landeck und Grins, wollen sich gemeinsam das Wasser der Sanna zunutze machen. Peter Rauchegger, Bürgermeister von Pians sagt, die sozialen Aufgaben würden größer und es müssten zusätzliche Einnahmen lukriert werden. Ein Kraftwerk sei eine Einnahmequelle für die Zukunft.
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Baubeginn für 2017 geplant
90 Millionen Euro soll das Kraftwerk, das derzeit von der Planungsfirma infra entworfen wird, kosten. Auf Höhe von Tobadill unterhalb des Schlosses Wiesberg soll der Sanna Wasser entnommen und knapp acht Kilometer durch einen Stollen am linken Sannaufer entlang bis Landeck geleitet werden. Im Ortsteil Perjen wird das Krafthaus stehen und Strom für 23.000 Haushalte produzieren. Das Projekt muss durch ein UVP-Verfahren, geplanter Baubeginn ist 2017.
Raftingunternehmer sehen Existenz gefährdet
Es gibt massive Bedenken von Anrainern, Fischern und allen voran zahlreichen Wassersportunternehmen im Oberland. Marcel Pachler, Obmann des Raftingverbandes, befürchtet, einen wichtigen Fluss zu verlieren. Wenn man die Pläne ansehe, dann werde so viel Wasser entzogen, dass Rafting nicht mehr möglich sei. Über 350 Arbeitsplätze würden direkt mit dem Rafting zu tun haben.
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Auch in Pians gibt es Bedenken, wenn auch anderer Art. Der Lattenbach, ein Zufluss der Sanna, bringt regelmäßig Geröll und Geschiebe vom Berg ins Tal. Vizebürgermeister Oswald Kolb sagt, wenn es im Parseier- und Darwinspitzgebiet Hagel gebe, komme binnen von 15 bis 20 Minuten eine Mure, die wie flüssiger Beton ausschaue. Wenn die Sanna nicht mehr die Kraft habe das wegzuspülen, gehe es über die Verbauungen und die Leute seien nicht mehr sicher.
Die Planungsfirma versucht zu beruhigen. Man werde sich für alles Lösungen ansehen, sagt Projektleiter Johann Beyer. Die Rafter würden sicher eine andere Situation vorfinden als sie sich jetzt darstelle. Gewisse Einschränkungen würden sich natürlich ergeben, aber im Miteinander könne man Lösungen finden.
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UVP-Verfahren soll 2014 beginnen
Es werde offen kommuniziert und man werde alle mit einbinden, sagt der Landecker Bürgermeister Wolfgang Jörg. Sollten die Bedenken nicht ausgeräumt werden können, dann werde das Projekt in den Gemeinderäten sowieso nicht durchgehen. Es werde Detailkonzepte und Lösungsvorschläge brauchen. Wenn etwas nicht lösbar sei, dann werde es schwierig. Demnächst wird bei den Behörden ein erstes Konzept eingereicht. Das UVP-Verfahren werde erst nächstes Jahr im Herbst starten, so die Planer.