Kahlschlag im Rotlichtmilieu
Der Innsbrucker Südring war einst Hochburg des illegalen Striches. Hier und auch an anderen Plätzen wurde in den letzten acht Wochen massiv kontrolliert, von einer SOKO der Polizei, gemeinsam mit der Finanzpolizei und der Mobilen Überwachungsgruppe der Stadt.

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Martin Kirchler
Straßenstrich zurückgedrängt
Der Innsbrucker Stadtpolizeikommandant Martin Kirchler sagt, der Straßenstrich sei beinahe gänzlich zurückgedrängt worden. In den nächsten Wochen arbeite man an der Wohnungsprostitution, diese gelte es noch etwas zurückzudrängen. Ein gänzliches Zerschlagen der Prostitution sei kaum möglich. Für die nächsten Monate sei es auf jeden Fall das Ziel, den Ist-Stand zu halten, so Kirchler.
In den letzten Wochen gab es 1.100 Anzeigen und Vorschreibungen von 408.000 Euro. Zwar sei davon nur ein Bruchteil beglichen, die Szene solle so aber massiv gestört werden. Das betreffe Prostituierte, Freier und Wohnungsvermieter, so Kirchler. Durch die Strafen würden nicht nur die Prostituierten sondern auch die Szene zur Rechenschaft gezogen.

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Der Straßenstrich in Innsbruck wurde dezimiert
Zunahme bei Geschlechtskrankheiten
Bedenklich ist heuer die hohe Zahl an Geschlechtskrankheiten, die bei den Kontrollen des Gesundheitsamtes aufgefallen sind. Der Amtsarzt Ber-Laib Neumann sagte am Mittwoch, man habe heuer bereits 21 positive Laborbefunde. Es handle sich dabei um ein neues Phänomen: „In den letzten Jahren hatten wir etwa zwei bis drei positive Befunde pro Jahr“. Er erklärte sich den massiven Anstieg an infizierten Prostituierten mit der Herkunft der Damen. „Die meisten kommen aus Rumänien und Bulgarien. Also Ländern, in denen Geschlechtskrankheiten generell mehr verbreitet sind“, sagte Neumann. HIV spiele bei den Prostituierten jedoch keine große Rolle.