Tiwag verhandelt über Cross-Border-Ausstieg

Die landeseigene Tiroler Wasserkraftwerke AG (Tiwag) hat Verhandlungen mit einem US-Investor über den Ausstieg aus einem bestehenden Cross-Border Deal (CBL) aufgenommen. Der Aufsichtsrat stimmte den Verhandlungen zu.

Die Tiwag stehe in „intensiven“ Verhandlungen über ein „einvernehmliches“ Ausscheiden, teilte der Energieversorger am Freitag mit. Nähere Details wollte das Unternehmen nicht preisgeben: Laufende Verhandlungen und bestehende Vertraulichkeitsverpflichtungen würden dem entgegenstehen, hieß es.

Der Aufsichtsrat sei am Freitag über den Stand der Verhandlungen informiert worden, habe diesen zustimmend zur Kenntnis genommen und grünes Licht für weitere Verhandlungen gegeben. Die Tiwag-Verantwortlichen rechneten mit einem Abschluss in den Sommermonaten.

Cross-Border wegen finanzieller Vorteile

Bereits im Jahr 2010 hatte die Tiwag eine CBL-Transaktion beendet, die Teile des Stromverteilnetzes betroffen hatte. Insgesamt hatte der landeseigene Energieversorger in den Jahren 2001 bis 2003 für einen Teile seines Kraftwerksparks und des Stromverteilnetzes mehre CBL-Transaktionen abgeschlossen. Weil die Cross-Border-Geschäfte in Amerika als Kauf gewertet wurden, lukrierten die US-Investoren Steuervorteile. Die Tiwag erhielt davon einen Barwertvorteil in Höhe von etwa 200 Mio. Euro. Das Volumen der Transaktionen betrug rund 3 Mrd. Dollar (2,33 Mrd. Euro).