Asylwerber: Lehre bis 25

Asylwerber dürfen ab sofort bis 25 Jahre eine Lehre machen. Das sieht ein Erlass des Sozialministeriums vor. Schon bisher hat es diese Möglichkeit gegeben, allerdings nur bis zu einem Alter von 18 Jahren. In Tirol hat bisher niemand diese Möglichkeit genutzt.

Bereits im Juli 2012 hatte das Sozialministerium den Lehrstellenmarkt für junge Asylwerber bis 18 teilweise geöffnet. Jetzt dürfen sie bis 25 Jahre eine Lehre machen. Flüchtlingsorganisationen sprechen von einem wichtigen Schritt.

Ohne Deutschkenntnisse keine Berufsschule

In ganz Österreich haben bisher nur etwas mehr als zehn Flüchtlinge eine Lehre gemacht, in Tirol gar keiner, so der Landesgeschäftsführer des Arbeitsmarktservices Tirol Anton Kern: „Das hat aus meiner Sicht vor allem damit zu tun, dass jugendliche Asylwerber noch keine Deutschkenntnisse haben und deshalb die Chance eine Berufsschule absolvieren zu können sehr gering ist.“

Um mehr Zeit zu haben, Flüchtlinge fit für eine Lehre zu machen, hat der Sozialminister das Alter jetzt auf 25 Jahre hinaufgesetzt. Die Beschränkung auf Lehrstellen, bei denen es zu wenige oder gar keine inländischen Lehrstellensuchende gibt, bleibt aufrecht, so Kern: Es gibt die Möglichkeit für junge Asylwerber eine Lehre für Koch/Köchin, Restaurantfachmann/fachfrau, Hotel-Gastgewerbeassistent/assistentin oder Gastronomiefachmann/fachfrau zu machen. Darüber hinaus kann auch eine Lehre im Bereich Elektroinstallationstechnik begonnen werden."

Flüchtlingshelfer in ganz Österreich sprechen von einem positiven Schritt. Es sei eine win-win-Situation, sagte Tirols Flüchtlingskoordinator Meinhard Eiter. Man werde allerdings genau schauen müssen, für welche Asylwerber eine Lehre nicht zuletzt aufgrund der Sprachkenntnisse in Frage komme so Eiter. Hier bremst auch Anton Kern vor voreiliger Euphorie. „Es ist sicher besser eine Lehre zu beginnen, als nichts zu tun. Ich bin aber dennoch überzeugt, dass sich die Zahl wegen der fehlenden Sprachkenntnisse in Grenzen halten wird. Und ich hoffe immer noch, dass die Asylverfahren schnell abgeschlossen werden. Bei positivem Ausgang, steht dann der Arbeitsmarkt generell offen.“

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